
In der Ur- und Frühgeschichte wurden die Räume beheizt, die eine offene Feuerstelle aufwiesen. Die Römer führten im Gebiet der heutigen Schweiz den sogenannten Hypokaust ein: Man erwärmte Fussböden mit einer Warmluftheizung. Die Luft wurde vom Einfeuerungskanal aus durch Röhren geleitet und so in der Behausung verteilt (Wohnen). Solche Kanalheizungen waren im Gebiet der heutigen Schweiz vom Ende des 1. bis zum 4. Jahrhundert n.Chr. besonders in städtischen Siedlungen verbreitet.
Die Anfänge der Kachelofenheizung reichen bis ins Hochmittelalter zurück (Ofenbau). Die ältesten erhaltenen, unglasierten Ofenkacheln stammen aus dem 11. und 12. Jahrhundert und gleichen dem Tafelgeschirr, so zum Beispiel die sogenannten Teller-, Pilz- und Becherkacheln. Glasierte Ofenkacheln mit Reliefs kamen im 14. Jahrhundert auf. Bis ins Spätmittelalter blieb der Kachelofen höfischen und gehobenen städtischen Bevölkerungsschichten vorbehalten. Bei der Bauuntersuchung der Gestelnburg in Niedergesteln konnte aus Bruchstücken ein Kachelofen aus dem zweiten Viertel des 14. Jahrhunderts rekonstruiert werden, dessen Bildprogramm das Turnier als höfisches Fest inszeniert. Die Ausgrabungen auf der Münsterterrasse in Bern förderten 2500 Kachelfragmente zutage.

Wohl im 16. Jahrhundert setzte in weiten Teilen der zentralen, nördlichen und östlichen Landesgegenden die Umstellung von der Kamin- zur Ofenheizung ein, was in der Geschichte der Heizung eine eigentliche Zäsur bedeutet. Ausschlaggebend waren Klimaverschlechterung und Verknappung der Holzressourcen einerseits, der Wunsch nach rauchfreien, von der Küche getrennten Wohnräumen andererseits. Von der gemauerten, ab dem 18. Jahrhundert auch der gusseisernen Feuerkammer in der Küche führte man der mit Sandstein, in den Alpen auch mit Speckstein verkleideten Ofenbank Wärme zu. Winterthur entwickelte sich in der frühen Neuzeit zu einem Zentrum der Hafnerei: Zahlreiche Rats- und Gemeindehäuser sowie Zunftstuben wurden mit repräsentativen Öfen ausgestattet, unter anderem in Luzern (1604), Chur (1632) und Schwyz (1666).
Im 17. und 18. Jahrhundert kamen in den Bauernstuben die Kachelöfen auf. Die dafür benötigte Keramik wurde häufig aus städtischem Abbruchmaterial gewonnen. Die ländliche Kachelofenheizung, die heute als bäuerliches Attribut schlechthin gilt, ist eine Form von diffundiertem höfischem und städtischem Kulturgut. In den Randregionen der französischen und italienischen Schweiz blieb die Kaminfeuerung bis ins 19. Jahrhundert vorherrschend. Im Jura hielt sich der sogenannte Takenofen, eine archaische Mischform zwischen der offenen Feuer- und der Ofenheizung: Gefeuert wurde in der Küche, ein Teil der Wärme jedoch über eine gusseiserne Platte in die angrenzende Stube geleitet.

Im 18. und 19. Jahrhundert setzte sich die industrielle Produktion von gusseisernen Zimmeröfen durch. Mit dieser zweiten Zäsur war die Heizung nicht mehr zwingend an Küche und Stube gebunden. Die Brüder Johann Jakob und Salomon Sulzer führten hierzulande – nach nordamerikanischem und englischem Vorbild – 1841 die dampfbetriebene Zentralheizung ein. Deren Betrieb mit warmem Wasser verbreitete sich im Wohnungsbau erst nach dem Ersten Weltkrieg. Die ersten Fernheizkraftwerke entstanden in Zürich (Kehrichtverbrennungsanlage 1928), Lausanne (Pierre-de-Plan 1936) und Bern (Kehrichtverbrennungsanlage 1954).
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts benötigte man für die Wärmeerzeugung vorwiegend Kohle und Holz, die nach dem Zweiten Weltkrieg durch Erdöl bzw. ab den 1970er Jahren zunehmend durch Erdgas verdrängt wurden. Die Erdölkrise von 1973 und das wachsende Umweltbewusstsein in den 1980er Jahren haben alternativen Methoden der Wärmeerzeugung – Solarsystemen, Wärmepumpen und Wärme-Kraft-Kopplungen – den Weg geebnet. Dank modernster Regeltechnik bietet sich neuerdings auch die Holzfeuerung als umweltgerechte Lösung an.