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JosefBiner

16.7.1697 Gluringen, 24.3.1766 Rottenburg am Neckar (Württemberg), kath., von Gluringen. Sohn des Peter und der Maria Imoberdorf. 1715 Eintritt in den Jesuitenorden in Landsberg am Lech (Bayern), 1729 Priester. Philosophieprof. an den süddt. Jesuitenkollegien Rottenburg (1730), Dillingen (1731) und Ingolstadt (1734), 1737-40 Theologieprof. und Prediger in der Hofkirche Luzern, 1740 in Innsbruck. Kirchenrechtsprof. an der Univ. Innsbruck (1743), in Dillingen (1752) und Amberg (1758). 1760 Rektor in Freiburg i.Br., 1765 in Rottenburg. Der als Ratgeber von Kanonisten, Magistraten und Fürsten tätige und als guter Rhetoriker bekannte B. begründete seinen literar. Ruhm mit dem "Apparatus eruditionis ad iurisprudentiam praesertim ecclesiasticam". Dieses Werk, eine Art Kirchenlexikon, galt als unentbehrl. Repertorium des Kirchenrechts, auch wenn es methodisch umstritten war. In Luzern führte B. ab 1739 mit den Zürcher Theologen Johann Konrad Füssli und Johann Jakob Breitinger, dem Hauptgegner B.s, theol. Kontroversen im Zeichen der Gegenreformation. Der gelehrte, weitherum bekannte Theologe und scharfe Polemiker bewährte sich auch in Verwaltungsaufgaben. So rettete er als Regens (1753-58) das Dillinger Hieronymus-Kolleg vor dem finanziellen Ruin und vermochte 1760-65, trotz der Unterdrückung des Jesuitenordens in Frankreich, die für den Orden in Freiburg i.Br. lebenswichtigen elsäss. Güter Saint-Morand und Oelenberg zu erhalten.

Quellen und Literatur

  • HS VII, 305
  • Fs. Nikolaus Grass, hg. von Kurt Ebert, 1986, 49-59
  • F. Strobel, Schweizer Jesuitenlex., Ms., 1986, 79
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Zitiervorschlag

Urban Fink: "Biner, Josef", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 25.10.2002. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/016260/2002-10-25/, konsultiert am 16.04.2024.