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Bernard-EtienneCropt

6.12.1798 Martigny-Ville, 16.1.1896 Sitten, kath. von Martigny, Sohn des Bernard-Antoine, Notars, und der Marie-Joséphine Meilland. 1838 Fanny de Stockalper. Stud. der Rechte in Chambéry (Savoyen) und Turin, 1823 Dr. iur. utr. 1825 übernahm C. die Leitung der wiedereröffneten Rechtsschule in Sitten, die unter franz. Herrschaft aufgehoben worden war und die mit dem Notariatsgesetz von 1824 erneut erforderlich wurde. Bis 1895 stand er der Schule durch wechselnde Regierungsmehrheiten hindurch vor. Während dieser aussergewöhnlich langen Laufbahn unterrichtete er praktisch allein röm. Recht, Zivilrecht und Strafrecht. Er bemühte sich, die ungenügenden Rechtskenntnisse eines Grossteils der Notare zu verbessern und die jungen Leute anzuregen, die nötigen Kenntnisse für die Ausübung ihres Berufs zu erwerben. 1827 erreichte er die Gründung einer Rechtsbibliothek. Er veröffentlichte die Lehrschriften "Elementa Iuris Romano-Valesii ad usum scholae iuris Seduni institutae" (1841) und die zweibändige "Théorie du Code civil du Valais" (1858-60). Ab 1830 war er massgeblich an der Ausarbeitung zahlreicher Walliser Gesetze sowie des Zivilgesetzbuches (1855) und des Strafgesetzbuches (1880) beteiligt. Er war ausserdem Richter und Präsident des Appellationsgerichts (1848-77), dann des Appellations- und Kassationsgerichtshofs (1877-84).

Quellen und Literatur

  • AEV, Nachlass
  • J. Graven, «L'école de droit valaisanne (1807-1908)», in Ann. val., 1965, 177-242
  • Biner, Walliser Behörden, 282
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 6.12.1798 ✝︎ 16.1.1896

Zitiervorschlag

Pierre Reichenbach: "Cropt, Bernard-Etienne", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 22.11.2000, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/016268/2000-11-22/, konsultiert am 08.06.2023.