
16.3.1847 Genf, 30.5.1927 Cologny, ref., von Genf. Sohn des Alexandre, Rechtsprofessors, und der Jacqueline Sophie geb. Achard. Louise Pauline Le Fort, Tochter des Jacques-Frédéric, Pfarrers. M. wirkte nach dem Stud. der Rechtswissenschaften in Genf 1870-1927 als Anwalt. 1882 machte er das Doktorat und hatte 1884-1922 die Professur für Zivilrecht an der Univ. Genf inne, wobei er 1888-92 und 1896-1904 Dekan der jurist. Fakultät, 1892-94 Prorektor, 1894-96 und 1904-06 Rektor war. 1894-1914 sass M. im Gemeinderat (Legislative), nachdem er auf einer gemeinsamen kommunalen Liste kandidiert hatte, und amtierte 1914-18 als stellvertretender Bürgermeister der Gem. Cologny (Exekutive). 1907-08 war er Mitglied der Komm. der XIX (zur Trennung von Kirche und Staat) sowie des Verfassungsrats der ref. Genfer Landeskirche und 1911-27 Mitglied des Konsistoriums, das er fünfmal präsidierte. M. verfasste zahlreiche Publikationen, darunter eine "Introduction à l'étude du Code civil suisse" (1908) und ein Handbuch über das Obligationenrecht ("Le Code des obligations" 1919-22). Er setzte sich für die Vereinheitlichung des Privatrechts ein und sass in den massgebl. Expertenkommissionen, welche die neue eidg. Gesetzgebung zum Zivil- und Obligationenrecht vorbereiteten; er gehörte zu den Redaktoren des Schweiz. Zivilgesetzbuchs von 1907. M. war Zivil- und Privatrechtler, aber auch Philosoph und Rechtshistoriker: Sein besonderes Interesse galt den Beziehungen zwischen Recht, Moral und Religion. Ausserdem befasste er sich eingehend mit der Rezeptionsgeschichte des franz. Rechts in Genf. 1896-98 Präs. des Schweiz. Juristenvereins. Oberst am Militärgericht, bis 1913 stellvertretender Oberauditor.