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VittoreScazziga

17.10.1818 Muralto, 2.10.1891 Muralto, kath., von Muralto. Sohn des Vittore und der Maria geb. Paganetti. 1853 Giovannina Tognola. Kollegium Papio in Ascona, Lyzeum in Como, ab 1839 Rechtsstud. an der Univ. Pavia. Anwalt und führender Vertreter der Konservativen. 1860-67 sowie 1881-86 Tessiner Grossrat (1885-86 Präs.). Gemeindepräs. von Muralto. 1873 arbeitete S. mit Carlo Battaglini und Carlo Olgiati an der Reform des kant. Strafgesetzbuchs und setzte sich für die Aufhebung der Todesstrafe sowie die Umerziehung der Straftäter ein. S. nahm an den wichtigsten Strafprozessen seiner Zeit teil (Fall De Giorgi in Locarno, Schiesserei von Stabio); er gehörte auch zu den Verteidigern des ehem. Staatskassiers Luigi S., seines Neffen, der wegen Veruntreuung von Staatsgeldern angeklagt war. Am 23.9.1891 wurde S. tödlich verletzt, von einem anderen Neffen, Giuseppe S., der nach der Tat in ein Irrenhaus eingewiesen wurde.

Quellen und Literatur

  • S. Bolla, «Il matto, il Nestore e il veleno giuridico: Diritto penale ticinese e follia nell'altro processo S. (1891-1893)», in Un inquieto ricercare, hg. von G. De Biasio et al., 2004, 149-220
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Zitiervorschlag

Francesca Luisoni: "Scazziga, Vittore", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 06.07.2011, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/016300/2011-07-06/, konsultiert am 07.06.2023.