Erste lokale Organisationen von Metall- und Uhrenarbeitern wurden bereits in den 1830er Jahren gegründet. Ein stabiler Mitgliederstamm bildete sich aber erst nach 1870 heraus. 1888 erfolgte die Gründung des Schweiz. Metallarbeiterverbandes (Smav). Der im dritten Anlauf gegr. Dachverband der Uhrenarbeiter, die Fédération des ouvriers de l'industrie horlogère, schloss sich, nach einem Streik hochverschuldet, 1915 mit dem Smav zum Schweiz. Metall- und Uhrenarbeiterverband (Smuv) zusammen.
Der 1. Weltkrieg brachte dem Smuv einen raschen Mitgliederzuwachs. Doch bereits in den 1920er Jahren halbierte sich die Mitgliederzahl als Folge der Nachkriegskrise und aus Enttäuschung über die hinter den Erwartungen zurückbleibenden Ergebnisse. Die wenigen Tarifverträge wurden nach 1920 teils gekündigt, teils nicht mehr erneuert. Indes dienten die 1920er Jahre der inneren Konsolidierung (u.a. Ausbau der Arbeitslosenversicherung, Verzicht auf Streiks, Ausschluss der Opposition).
Innere Festigung, Zentralisierung und professionalisierte Verbandsführung (v.a. unter Konrad Ilg) wirkten sich in den 1930er bis 70er Jahren positiv auf den Arbeitsfrieden (Abkommen von 1937) aus und stärkten in der Uhrenbranche die Verhandlungsposition gegenüber den Arbeitgebern.
Mitgliederzahlen des Smuv 1919-2003
1919 | 85 000 |
1925 | 43 000 |
1930 | 61 000 |
1940 | 66 000 |
1963 | 136 000 |
1973 | 120 000 |
1975 | 145 000 |
1991 | 101 000 |
1997 | 100 000 |
2003 | 88 000 |
Die Entpolitisierung der Arbeitnehmer in der Hochkonjunktur und die lange ablehnende Haltung gegenüber Fremdarbeitern führten nach 1965 - ausgenommen beim Konjunktureinbruch von 1974-75 - zu Rekrutierungsproblemen, zumal sich die neue Angestelltenschicht nur beschränkt gewinnen liess. Im schwierigen wirtschaftl. Umfeld der 1990er Jahre gab sich der Smuv neue Strukturen und erweiterte sich durch die Aufnahme des Verbandes der Bekleidungs- und Lederarbeiter. 1992 änderte die Gewerkschaft ihren Namen in Gewerkschaft Industrie, Gewerbe, Dienstleistungen, die Abkürzung Smuv blieb erhalten. Die reorganisierte Gewerkschaft fusionierte 2004 zusammen mit der Gewerkschaft Verkauf Handel Transport Lebensmittel (VHTL) und dem einstigen radikalen Gegenpart Gewerkschaft Bau und Industrie (GBI) zur Grossgewerkschaft Unia.