5.8.1843 Zürich, 16.3.1931 Zürich, ref., von Zürich. Sohn des Gerold (->). Bertha Held. Geschichtsstud. in Zürich, Bonn, Berlin und Göttingen, hier besonders bei Georg Waitz. 1866 Promotion in Zürich, 1867 Habilitation, 1870 ao., 1872-1920 o. Prof. für ma. und neuere sowie ab 1878 auch für alte Geschichte. Mit M. hielt die im Ausland bereits verbreitete philolog.-krit. Schule Einzug in die Schweiz. Er war mehr Annalist als Darsteller, eine ganz auf das Zusammentragen vornehmlich unbekannter Urkunden gerichtete Forschernatur, interpretierte logisch-exakt, vorsichtig, stets um die Ermittlung des genauen hist. Tatbestands bemüht. Als Mitglied der hist. Kommission der Bayer. Akademie der Wissenschaften erarbeitete er die "Jahrbücher des dt. Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich V." (1890-1909). Seine Auffassung, dass Heinrichs IV. Busse in Canossa bei aller Demütigung ein geschickter Schachzug gewesen sei, der den Papst zur Absolution nötigte, ist heute in der Forschung allgemein anerkannt. Ausserdem edierte M., unterstützt von Hermann Wartmann, die "St. Gall. Geschichtsquellen" (1870-81). Sein geradezu enzyklopäd. Wissen entfaltete er in zahlreichen Artikeln in der "Allg. Deutschen Biographie" sowie in Aufsätzen, Untersuchungen und Besprechungen von Neuerscheinungen in dt. und schweiz. Zeitschriften. 1871-1921 präsidierte er die Antiquar. Gesellschaft Zürich, 1894-1921 die Allg. Geschichtforschende Gesellschaft der Schweiz. M. war zu seiner Zeit der international reputierteste Schweizer Historiker.
Porträt von Gerold Meyer von Knonau. Fotografie von Johannes Meiner, um 1900 (Zentralbibliothek Zürich, Graphische Sammlung und Fotoarchiv).
Quellen und Literatur
- A. Largiadèr, «Gerold M.», in ZSG 11, 1931, 206-213
- Feller/Bonjour, Geschichtsschreibung 2, 763 f.
Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit | |
Lebensdaten | ∗︎ 5.8.1843 ✝︎ 16.3.1931 1843-08-051931-03-16 |