31.3.1667 Bern, 28.2.1748 Bern, ref., von Bern. Sohn des Johann Rudolf. 1) 1694 Françoise de Montrassier, aus franz. niederen Adel (1695 Scheidung), 2) 1696 Anna Margaretha Willading, Tochter des Johann Friedrich Willading. E. begann seine Militärlaufbahn im franz. Regiment von E. als Subalternoffizier und Hauptmann 1687-95. Ab 1702 zeichnete er sich als Oberst eines Schirmregiments in kaiserl.-österr. Diensten in den Feldzügen des span. Erbfolgekriegs aus (u.a. Einnahme von Landau 1704) und wurde 1704 zum General-Feldwachtmeister sowie zum Feldmarschall-Leutnant ernannt. Trotz Verdächtigungen, dass E. Informationen über Pläne, Stellungen und Bewegungen der kaiserl. Truppen an die Franzosen weitergeleitet habe, ernannte ihn Ks. Joseph I. 1710 zum Kammerherrn, und Ks. Karl VI. verlieh ihm 1712 den erbl. Titel eines Reichsgrafen. 1702 Berner Grossrat, 1707-13 Landvogt von Aarwangen, 1712 Gesandter nach Wien im 2. Villmergerkrieg. Nach seinem Rücktritt als Oberst 1715 stieg seine polit. Karriere steil an: 1715 war er Kleinrat, 1718 Welschseckelmeister, 1721-46 alternierend Schultheiss der Stadt Bern. 1719 Oberkommandant der bern. Truppen in der Waadt.
Als schillernde Persönlichkeit von ausserordentlicher staatsmänn. Begabung verfügte E. über internat. Verbindungen, u.a. zum österr. Feldherrn Prinz Eugen, denen er Auszeichnungen (z.B. Ritter des württemberg. St.-Hubertus-Ordens) verdankte. Er gilt als Repräsentant barocker Kultur: Als zu seiner Zeit grösster Grundbesitzer Berns liess er u.a. die Schlösser Thunstetten (1713) und Hindelbank (1721-25) errichten und begann 1745 mit dem Bau des sog. Erlacherhofs in Bern. Von seinem zweiten Schwiegervater erbte er 1718 die Herrschaften Urtenen und Mattstetten und erwarb selber Thunstetten (ab 1721 Twingherrschaft), Moosseedorf, Bäriswil und Hindelbank.