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ChristophSteiger

Porträt von Christoph Steiger als Schultheiss von Bern. Kopie von Emanuel Handmann aus der Mitte des 18. Jahrhunderts nach einem Originalporträt von Johann Rudolf Huber von 1724 (Schweizerisches Nationalmuseum, Zürich).
Porträt von Christoph Steiger als Schultheiss von Bern. Kopie von Emanuel Handmann aus der Mitte des 18. Jahrhunderts nach einem Originalporträt von Johann Rudolf Huber von 1724 (Schweizerisches Nationalmuseum, Zürich). […]

23.11.1651 Bern, 15.8.1731 Bern, reformiert, von Bern. Sohn des Emanuel, Welschseckelmeisters, und der Catharina Dachselhofer. Bruder des Emanuel (->). 1678 Catharina Berseth, Tochter des Johann, Schultheissen von Büren. Nach der Promotion an der Hohen Schule in Bern studierte Christoph Steiger ab 1668 Theologie in Lausanne und ab 1671 die Rechte in Orléans. Dann unternahm er eine Kavalierstour mit zahlreichen Zwischenstationen in Frankreich, England und der Niederlande, wo er sich vor allem Sprachstudien widmete. Seine Gattin brachte den bedeutenden Grundbesitz der Familie Berseth mit Rebbergen und dem Landgut in Tschugg in die Ehe ein. Ab 1680 im bernischen Grossen Rat, wurde Steiger 1683 zum Grossweibel ernannt und 1687 als Landvogt nach Lenzburg entsandt. Ab 1708 war er Salzdirektor, wurde 1709 zweiter und 1711 erster Heimlicher von Burgern, 1712 Kleinrat und Welschseckelmeister. 1718 krönte er seine politische Karriere als Erster der schwarzen Linie mit dem Schultheissenamt, das er bis 1731 alternierend innehatte. Während der Genfer Verfassungskämpfe übernahm Steiger 1707, gestützt auf den Burgrechtsvertrag zwischen Bern und Genf, die Vermittlerrolle in der Rhonestadt. Im Neuenburger Erbfolgestreit vertrat er die Interessen der preussischen Krone und bemühte sich um den Ausschluss der französischen Nachfolge. Dafür wurde er 1714 von König Friedrich Wilhelm I. in den erblichen Adelsstand erhoben. In den Auseinandersetzungen des Fürstbischofs von Basel mit Bern um das Münstertal (1706-1711) nahm Steiger 1706 in Nidau und 1711 in Aarberg an den Verhandlungen teil. Im "Regenten Spiegel" werden sein glänzendes Rednertalent, seine umfassende Bildung und die massgebliche Beraterfunktion angeführt, namentlich in den Friedensverhandlungen im Zweiten Villmergerkrieg.

Quellen und Literatur

  • BBB, Nachlass
  • «Christl. Regenten Spiegel», in BTb, 1891, 101-108
  • «Christl. Regenten Spiegel», in Blätter für bern. Gesch., Kunst und Altertumskunde 9, 1913, 45-51
  • F. Thormann, Die Schultheissenbilder der Berner Stadtbibliothek, 1925, Nr. 28
  • von Rodt, Genealogien 5, 101
Weblinks
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VIAF

Zitiervorschlag

Barbara Braun-Bucher: "Steiger, Christoph", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 16.10.2014. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/016689/2014-10-16/, konsultiert am 28.03.2024.