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AscanioMarso

um 1500 Bologna, um 1570 . Sohn des Melchiorre, ab 1514 Podestà von Pavia im Dienst Karls V., ab 1531 Commissario von Domodossola. M. studierte Recht in Pavia oder Mailand und trat 1537 in den Dienst des span. Gouverneurs von Mailand. 1549 unternahm er eine Mission nach Graubünden, um dieses von einem Bündnis mit Frankreich abzuhalten. 1549-58 als Nachfolger von Giovanni Angelo Riccio ständiger Gesandter des Kaisers und des Herzogtums Mailand in der Eidgenossenschaft (ab 1556 ständiger Gesandter Philipps II.). Er verhandelte auf span.-mailänd. Seite zusammen mit Riccio das 1552 erneuerte Kapitulat mit den eidg. Ständen. M. neigte zum Protestantismus und unterhielt engen Kontakt mit führenden Persönlichkeiten der ref. Orte. 1559 wurde gegen ihn eine Untersuchung eingeleitet, die 1560 mit einem Freispruch durch die Inquisition endete. 1564 weilte er nochmals in einer Mission in Graubünden. Er war in der Staatskanzlei Mailand tätig (zuletzt 1567 nachgewiesen).

M. verfasste 1557-58 das Manuskript "Discorso de i sguizzeri", eine umfassende Denkschrift über die Schweiz um die Mitte des 16. Jh., die Renward Cysat 1588 teilweise ins Deutsche übersetzte. Er legte auch eine Sammlung eidg. Bündnisse, Satzungen und Staatsverträge in ital. Übersetzung an.

Quellen und Literatur

  • Der Discorso de i sguizzeri des Ascanio M. von 1558, hg. von L. Haas, 1956
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Zitiervorschlag

Rudolf Bolzern: "Marso, Ascanio", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 04.02.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/016877/2008-02-04/, konsultiert am 19.02.2025.