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Gian GiacomoMedici

1495, 8.11.1555 Mailand. Sohn des Bernardo und der Cecilia Serbelloni. Bruder des Giovanni Angelo, des späteren Papsts Pius IV., sowie der Margherita, Mutter von Kardinal Karl Borromäus. Aus hochadeliger Fam., auch Medeghin genannt. M. erhielt 1523 vom Hzg. von Mailand Francesco II. Sforza die Herrschaft Musso am oberen Comersee als Lehen. Er baute die Burg Musso (dt. Müss, daher M.s Beiname "Müsser") zu einer Festung aus und stellte eine eigene Flotte auf; von hier aus bedrohte er den Verkehr von Bündnern und Eidgenossen mit dem Herzogtum Mailand. Im Jan. 1525 fiel er ins Veltlin ein und besetzte die Tre Pievi und Chiavenna. Nach der Niederlage gegen die Bündner bei Morbegno im 1. Müsserkrieg zog er sich zurück. 1530 griff er im 2. Müsserkrieg das Veltlin erneut an, wurde von Bündnern und Eidgenossen zurückgeschlagen und zum Verlassen von Musso gezwungen; die Festung wurde geschleift. M. lebte fortan als Condottiere in Reichs- und span. Diensten.

Quellen und Literatur

  • R.A. Ganzoni, «Il Medeghin», in Annalas 30, 1916, 1-57
  • Enciclopedia Italiana di scienze, lettere ed arti 12, 1949, 703
  • F. Capi Bentivegna, «Tra Lombardi e Grigioni: Il Medeghin», in Svizzera Italiana 12, 1953, 25-27
  • R. Gariboldi, Il marchese avventuriero, 2007
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 1495 ✝︎ 8.11.1555

Zitiervorschlag

Martin Bundi: "Medici, Gian Giacomo", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 26.08.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/016883/2008-08-26/, konsultiert am 08.10.2024.