
21.8.1579 Blain (Bretagne), 13.4.1638 Königsfelden (Gem. Windisch), Kathedrale Saint-Pierre in Genf, prot.; Sohn des René, Vicomte de R., und der Catherine de Parthenay. 1603 Hzg. und Pair de France. 1605 Marguerite de Béthune, Tochter des Maximilian, Hzg. von Sully. 1605-14 Oberst der Schweizer und Bündner in franz. Diensten. Nach dem Tod Heinrichs IV. 1610 war R. einer der Anführer der hugenott. Partei und ihr militär. Oberhaupt in den Kriegen der 1620er Jahre. Nach dem Frieden von Alès trat er 1629 in venezian. Dienste. Von den Drei Bünden wurde er im Dez. 1631 zum General ihrer Milizen gewählt und von Ludwig XIII. für die Zeit von Jan. 1632 bis Jan. 1633 und von Juli 1633 bis März 1634 zum ausserordentl. Botschafter in der Eidgenossenschaft und den Drei Bünden sowie zum Generalleutnant in Rätien ernannt. In dieser Eigenschaft wurde R. 1633 in der Schweiz zweimal mit einer ausserordentl. Mission betraut, u.a. mit dem Auftrag, die Tagsatzung um das Recht zum Durchmarsch und zur Truppenaushebung zu bitten. Im selben Jahr schrieb er in Zürich seinen "Traité du gouvernement des treize cantons". 1635, nach einem Feldzug im Elsass, marschierte R. durch die Schweiz, um das Veltlin zu besetzen. In einem geschickt geführten Gebirgskrieg schlug er die kaiserl., später die span. Truppen mit Hilfe der Schweizer Regimenter in franz. Diensten. Weil Kardinal Richelieu zögerte, das Veltlin den Drei Bünden zurückzugeben, erhoben sich diese gegen die franz. Besetzung (Kettenbund). Im März 1637 kapitulierte R. und Frankreich zog seine Truppen ab. In Ungnade gefallen, zog sich R. einige Monate nach Genf zurück und schloss sich dann der von Bernhard von Sachsen-Weimar geführten Armee an. Im Febr. 1638 wurde er bei der Belagerung von Rheinfelden schwer verwundet. In seinen 1644 publizierten Memoiren spricht R. ausführlich über den Krieg im Veltlin.