gegen Ende des 16. Jahrhunderts Muri (AG), 30.9.1641 Disentis/Mustér, katholisch. Sohn des Johannes, Stiftsammanns in Muri. Theologie- und Philosophiestudium ab 1606 bei den Jesuiten in Luzern und ab 1610 in Dillingen an der Donau (1613 Magister). 1614 Eintritt ins Benediktinerkloster Muri. Nach der Priesterweihe kehrte Augustin Stöcklin 1618 nach Dillingen zurück, wo er 1619 das Bakkalaureat der Rechte und der Theologie erwarb. 1619-1623 Lehrer an der Klosterschule Muri, 1623-1629 Administrator der Benediktinerabtei Pfäfers. Ab 1631 Administrator des Klosters Disentis, wo er mit zwei anderen Patres aus Muri die tridentinische Reform durchführte. 1634 vom Nuntius Ranuccio Scotti zum Abt von Disentis bestimmt. Gegen diesen ersten nicht mehr von der weltlichen Gewalt ernannten Abt formierte sich Widerstand, der jedoch durch die Diplomatie der katholischen Orte und des Grauen Bundes überwunden werden konnte. Stöcklin machte die Abtei gegenüber der Cadi und dem Bistum selbstständig und erneuerte die alten Herrschaftsrechte. Als Reformer, Humanist und vielseitiger Historiker brachte er das Kloster wieder zu hohem Ansehen. Seine Arbeiten sind für die Geschichtsschreibung zu den Klöstern Disentis, Muri und Pfäfers bedeutend.
Quellen und Literatur
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ gegen Ende des 16. Jh. ✝︎ 30.9.1641 1641-09-30 |