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Gian GiacomoTrivulzio

Entwurf für ein Reiterstandbild Gian Giacomo Trivulzios. Federzeichnung (28,0 x 19,8 cm) von Leonardo da Vinci, um 1508 (Royal Collection Trust / © Her Majesty Queen Elizabeth II 2020).
Entwurf für ein Reiterstandbild Gian Giacomo Trivulzios. Federzeichnung (28,0 x 19,8 cm) von Leonardo da Vinci, um 1508 (Royal Collection Trust / © Her Majesty Queen Elizabeth II 2020). […]

24.6.1442 Crema, 5.12.1518 Chartres, aus Mailand, ab 1513 von Luzern, ab 1518 von Altdorf (UR). Sohn des Antonio und der Franceschina Aicardi Visconti, Tochter des Domenico. Cousin des Giovanni Antonio Trivulzio. 1) 1466 Margherita Colleoni, Tochter des Nicolino, 2) 1487 Beatrice d'Avalos, Tochter des Íñigo, Grosskämmerers des Königreichs Neapel. Gian Giacomo Trivulzios Tüchtigkeit als Söldnerführer trug ihm den Beinamen der Grosse ein. Ab 1465 stand er im Dienst der Sforza, ab 1486 im Dienst der Trastámara in Neapel. 1480 erwarb er, wahrscheinlich auf Ludovico Sforzas Rat, von Graf Johann Peter von Sax die Herrschaft Misox und Calanca und begründete damit den Zweig der Trivulzio von Misox. 1487 anerkannte Kaiser Friedrich III. die Abtretung. Trivulzio residierte zwar nicht im Misox, denn sein Hauptinteresse galt weiterhin Italien, dennoch festigte er seine Stellung in Graubünden, indem er den von den Grafen von Werdenberg-Sargans 1493 die Rechte über das Rheinwald und über Safien abkaufte. Nach dem Bruch mit Ludovico Sforza stellte sich Trivulzio 1495 in den Dienst des französischen Königs und unterzeichnete, um sein Herrschaftsgebiet abzusichern, 1496 den Beitritt des unteren Misox zum Grauen Bund, dem sich Mesocco und Soazza bereits 1480 aus eigenem Antrieb angeschlossen hatten. Nach dem französischen Sieg über Mailand 1499 ernannte ihn König Ludwig XII. zum Marschall von Frankreich, Gouverneur des Herzogtums und Marquis von Vigevano. Damit war Trivulzio gleichzeitig Freiherr des Grauen Bunds und Lehensträger des Königs von Frankreich. Während der Mailänderkriege drangen die Eidgenossen ins Misox ein und steckten unter anderem den Palazzo Trivulzio in Roveredo in Brand. Nach der Schlacht bei Novara von 1513 besetzten die Drei Bünde das Gebiet und verwalteten es im Auftrag von Trivulzio, bis dieser es im Ewigen Frieden von 1516 zurückerhielt. Trivulzio, der 1515 in der Schlacht von Marignano auf Seiten der Franzosen kämpfte, verlor später das Vertrauen von König Franz I. und starb in Ungnade.

Quellen und Literatur

  • Teilnachlässe in: Archivio di Stato und Archivio storico civico, Mailand
  • Privatarchiv Trivulzio, Mailand
  • M. Klein, Die Beziehungen des Marschalls Gian Giacomo Trivulzio zu den Eidgenossen und Bündnern (1480-1518), 1939
  • L. Arcangeli, «Gian Giacomo Trivulzio marchese di Vigevano e il governo francese nello Stato di Milano (1499-1518)», in Vigevano e territori limitrofi alla fine del Medioevo, hg. von G. Chittolini, 1997
  • Le imprese dell'illustrissimo Gian Giacomo Trivulzio il Magno: dai Codici Trivulziani 2076, 2079, 2124, hg. von M. Viganò, 2014
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Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten ∗︎ 24.6.1442 ✝︎ 5.12.1518

Zitiervorschlag

Annamaria Valenti; Marino Viganò: "Trivulzio, Gian Giacomo", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.08.2012, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/017000/2012-08-15/, konsultiert am 19.03.2024.