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Liberalsozialistische Partei

Ab 1915 traten in der Schweiz Anhänger des dt. Ökonomen Silvio Gesell als Verfechter der Freiwirtschaft in Erscheinung. Sie waren der Ansicht, der Boden gehöre wie die Luft und das Licht der Allgemeinheit und der Staat solle ihn den Nutzniessern verpachten (Kampf gegen die Bodenspekulation). Sie stellten sich zudem gegen die "Zinsknechtung" und schlugen eine Geldreform vor: Das Geld müsse konstant in Umlauf sein und mit einer ähnlich wie ein Negativzins wirkenden Gebühr belegt werden, falls es gehortet werde. Die Freiwirtschafter, die zwischen einer elitären Haltung und dem Eintritt in die Politik hin und her schwankten (Kaufkraftinitiative von 1951), errangen 1939 mit Hans Konrad Sonderegger einen Nationalratssitz in Basel-Landschaft und ein bis drei Grossratssitze in einigen Deutschschweizer Kantonen. 1946 kam es zur Spaltung in die L. und die Freiwirtschaftliche Bewegung. Werner Schmid in Zürich und Friedrich Salzmann in Bern waren die führenden Köpfe in der L. Schmid sass 1947-51 und 1962-71 für die LdU, Salzmann 1971-78 ebenfalls für die LdU im Nationalrat. 1976 verlor die L. ihren letzten Vertreter in Schaffhausen und ging in der Inwo Schweiz (Internat. Vereinigung für natürl. Wirtschaftsordnung, ab 1990 Initiative für natürl. Wirtschaftsordnung) auf.

Quellen und Literatur

  • Das Programm der Freiheit, 1947
  • E. Gruner, Die Parteien in der Schweiz, 1969 (21977)
Weblinks

Zitiervorschlag

Jean-Jacques Bouquet: "Liberalsozialistische Partei", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 04.03.2009, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/017392/2009-03-04/, konsultiert am 14.10.2024.