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Sozialistische Arbeiterpartei (SAP)

Im Herbst 1969 spaltete sich die Tendance de gauche von der Waadtländer Parti ouvrier populaire (auf nationaler Ebene Teil der PdA) ab und bildete in Lausanne die Revolutionäre Marxistische Liga (RML), die sich 1974 der trotzkistischen Vierte Internationale anschloss. Um die Zuwendung zur Arbeitswelt zu unterstreichen, nannte sich die RML ab 1980 SAP. Auf dem Höhepunkt zählte sie ca. 500 Mitglieder mit Schwerpunkt in der Westschweiz. Ab Mitte der 1970er Jahre nahm sie ernsthaft an Wahlen teil und erreichte ab 1980 auf kommunaler (Biel) und kantonaler Ebene einzelne Mandate. Nebst kantonalen Volksbegehren lancierte sie die eidgenössische Initiative für eine gesicherte Berufsbildung und Umschulung, die 1986 deutlich verworfen wurde. Ab ca. 1980 entfernte sich die SAP allmählich vom Trotzkismus. Von der Mitte der 1980er Jahre an zeigten sich Auflösungserscheinungen; 1987 tagte der letzte Kongress und 1991 wurden die verbliebenen nationalen Strukturen aufgegeben. Das Parteiorgan "Bresche" überlebte die Auflösung bis 1994.

Quellen und Literatur

  • Association pour l'Etude de l'Histoire du Mouvement Ouvrier, Lausanne
  • Sozarch
  • Bresche, 1971-94, (franz. La brèche, 1969-94, ; ital. Rosso, 1973-94, )
  • B. Challand, La Ligue marxiste révolutionnaire en Suisse romande (1969-1980), 2000
Weblinks
Kurzinformationen
Variante(n)
SAP
Kontext Revolutionäre Marxistische Liga (RML)

Zitiervorschlag

Bernard Degen: "Sozialistische Arbeiterpartei (SAP)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 05.01.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/017402/2012-01-05/, konsultiert am 12.02.2025.