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Freiheitsbaum

"Es lebe die Schweizer Republik". Anonyme Karikatur, 1798 (Staatsarchiv Basel-Stadt, BILD 13, 141).
"Es lebe die Schweizer Republik". Anonyme Karikatur, 1798 (Staatsarchiv Basel-Stadt, BILD 13, 141). […]

Das in Frankreich seit der Französischen Revolution verwendete Freiheitssymbol fand ab Sept. 1792 (Fürstentum Neuenburg, Fürstbistum Basel) auch auf dem Gebiet der heutigen Schweiz Verbreitung. Der erste F. in der dt. Schweiz wurde am 22.3.1795 in Stäfa (Stäfnerhandel) aufgepflanzt. Zahlreich waren die Freiheitsbäume während der Helvetischen Revolution. Mancherorts wurden sie erst nach der Niederwerfung der Schweiz auf Geheiss der franz. Militärbehörden errichtet. Mit dem grünen "Tellenhut" geschmückt, galten sie als Symbol der neuen Ordnung, im Tessin sogar als Emblem der Helvet. Republik, wobei alle in der Alten Eidgenossenschaft belegbaren Maibaumfunktionen auf sie übertragen wurden. Die vielen durch Gegner der Helvetik umgehauenen Freiheitsbäume beweisen, dass man sie auch als Zeichen der Fremdherrschaft auffasste. Obwohl sämtliche polit. Manifestationen (Proklamation staatl. Erlasse, Bürgereidfeier) unter dem F. stattfanden, fehlte eine diesbezügl. Gesetzgebung. Am 10.1.1801 beschloss der Vollziehungsrat, pro Gem. müsse nur ein F. unterhalten werden. Mit dem Ende der Helvetik verschwanden die Freiheitsbäume, tauchten aber in den Revolutionsjahren 1830-31 in versch. Gegenden der Schweiz erneut auf.

Quellen und Literatur

  • H. Trümpy, «Der F.», in SAVk 57, 1961, 103-122
  • W. Ebert, Der frohe Tanz der Gleichheit, 1996
Weblinks

Zitiervorschlag

Andreas Fankhauser: "Freiheitsbaum", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.03.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/017445/2005-03-03/, konsultiert am 17.04.2024.