Hans Jakob vomStaalder Ältere

1540 Solothurn, 14.4.1615 Solothurn, katholisch, von Solothurn. Sohn des Hans Jakob, Goldschmieds, und der Anna Seemann. ​1) 1570 Margaretha Schmid, Tochter des Ulrich, Vogts zu Dorneck, 2) 1588 Veronika Sury, Tochter des Hans Ulrich, Altrats. Klosterschulen von St. Urban und nach 1555 von Beinwil, 1558-1559 Studium an der Universität Freiburg im Breisgau als Schüler Glareans, 1560-1567 humanistische Studien am Collège royal und an der Sorbonne in Paris, dazwischen Bildungsreisen in die Niederlande und nach England. 1567-1570 Feldschreiber des Regiments Pfyffer in französischen Diensten, 1574-1575 Feldschreiber des Regiments Zurmatten, 1594-1595 Hauptmann in Lyon. 1572 Solothurner Grossrat, 1578 Stadtschreiber, 1594 Altrat, 1602 Seckelmeister, 1604 Venner, häufig Gesandter an eidgenössischen Tagsatzungen und Konferenzen, von Solothurn mehrmals an den französischen Königshof abgeordnet. Im Einklang mit der französischen Politik trug Hans Jakob vom Staal zur Sicherung Genfs bei (1579 Vertrag von Solothurn, 1603 Friede von St.-Julien). 1593 leistete er Fürsprache für den exkommunizierten König Heinrich IV. in Rom. Als Freund von Petrus Canisius und Fürstbischof Jakob Christoph Blarer befürwortete vom Staal die tridentinische Reform und förderte das Klosterleben sowie das kirchliche Bildungswesen. 1600-1604 schuf er im Auftrag des Rats das Solothurner Stadtrecht. Vom Staal erwarb einen Grossteil seiner umfangreichen Bibliothek bereits während seiner Studienjahre und zählte zu den gebildetsten Männern der damaligen Eidgenossenschaft. Seine Tagebücher und Briefe sind von hohem Quellenwert. 1577 Adelsdiplom König Heinrichs III., 1594 päpstlicher Ritterorden.