um 1483 Schloss Chazey (Bugey), nach dem 19.3.1534 und vor dem 31.12.1535. Sohn des Anton und der Jeannette de Colombier. Im Januar 1497 erhielt Claudius von Stäffis von Papst Alexander VI. eine Pfründe des Domkapitels Lausanne, dem auch sein Onkel François de Colombier angehörte. Im Juni 1504 wird er als Kaplan von Romont (FR) erwähnt. Als Nachfolger seines Onkels wurde er im Januar 1505 Abt des Klosters Hautecombe (Savoyen). Im Mai 1508 folgte seine Ernennung zum Bischof von Belley (Bugey). 1512-1513 nahm von Stäffis als solcher am Fünften Laterankonzil und 1520 am Konzil von Laon (Picardie) teil. Er liess das erste Missale der Diözese Belley und ein Brevier drucken. Stäffis bemühte sich um die Vereinigung des Cluniazenserpriorats Romainmôtier mit der Prämonstratenserabtei Lac de Joux, die im April 1514 mit der Bulle von Papst Leo X. besiegelt wurde. Ab November 1519 war er Kommendatarabt von Lac de Joux. Ende 1521 trat Claudius von Stäffis die Nachfolge Michaels von Savoyen als Prior von Romainmôtier an und legte im Januar 1522 den Eid ab. Unter Wahrung der savoyischen Interessen wehrte er sich erfolgreich gegen die Kollegiatsstifte von Bern und Freiburg, die versuchten die Abtei unter ihre Kontrolle zu bringen. 1520 erhielt er eine päpstliche Provision auf das Amt des Dompropstes von Lausanne, das er im Dezember antrat und möglicherweise bis 1530 innehatte, ohne indes schriftliche Spuren zu hinterlassen. Neben seinen geistlichen Ämtern verfolgte er im Umfeld der Herzöge von Savoyen auch eine politische und diplomatische Laufbahn, unter anderem als Berater Karls III. 1514 Ritter des Annunziatenordens, 1518 erster Kanzler des Ordens.
Quellen und Literatur
- M. Strub, «Le retable d'Estavayer-Blonay», in ZAK 12, 1962, 81-86
- HS I/4, 393 f.; III/2, 563-565; IV/3, 492 f.
Weblinks
Kurzinformationen
Variante(n) | Claude d'Estavayer
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Familiäre Zugehörigkeit | |
Lebensdaten | ∗︎ um 1483 ✝︎ nach dem 19.3.1534 und vor dem 31.12.1535 |