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LuigiValenti Gonzaga

15.10.1725 Revere (Lombardei), 29.12.1808 Rom. Aus einer Hochadelsfamilie aus Mantua. Neffe von Kardinalstaatssekretär Silvio Valenti Gonzaga. Nach einer Kurienlaufbahn 1764 Priester- und Bischofsweihe (Titularbischof von Cäsarea), 1764-1771 und 1772-1773 Nuntius in Luzern. 1773 Nuntius in Spanien, 1776 Kardinal, 1802 Kardinalsbibliothekar. Luigi Valenti Gonzaga wandte sich vehement gegen die von Luzern geplante Klerus- und Klosterbesteuerung und bewirkte 1768 die Indizierung von Joseph Anton Felix von Balthasars Schrift "De Helvetiorum juribus circa sacra". Weitere als ketzerisch bewertete Bücher wie Heinrich Heideggers "Reflexionen eines Schweizers" und Joseph Rudolf Valentin Meyer von Schauensees "Widerlegung" dieser "Reflexionen" gaben im Klosterhandel 1769-1770, in dem Valenti Gonzaga mit Altgesinnten erfolgreich als Kämpfer gegen aufklärerisch-staatskirchliche Kreise auftrat, Anlass zum Sturz des aufklärerischen Regiments in Luzern.

Quellen und Literatur

  • C. Weber-Hug, Der Klosterhandel von Luzern 1769/70, 1971
  • H. Wicki, Staat, Kirche, Religiosität, 1990, 74-115
  • U. Fink, Die Luzerner Nuntiatiur 1586-1873, 1997
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 15.10.1725 ✝︎ 29.12.1808

Zitiervorschlag

Urban Fink: "Valenti Gonzaga, Luigi", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 18.11.2015. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/017906/2015-11-18/, konsultiert am 12.09.2024.