7.6.1600 Glarus, 19.10.1679 Glarus, reformiert, von Glarus. Sohn des Johann Heinrich (->). 1) 1624 Maria Elisabeth Streuli, Dreizehnjährige, einzige Tochter des Dietrich, Landvogts in Werdenberg, Glarner Landesbaumeisters und Hauptmanns in französischen Diensten, 2) Margreth Gantenbein, von Werdenberg. Johann Heinrich Elmer beherrschte die lateinische, französische und italienische Sprache. Seine politische Laufbahn führte über die Funktionen des Glarner Landweibels 1627, Landesbaumeisters 1629, Chorherrn im neu konstituierten Chorgericht 1631 und Landesseckelmeisters 1637 zu den Ämtern des Landesstatthalters (1639-1641, 1644-1646, 1659-1661, 1669-1671) und Landammanns (1641-1644, 1646-1649, 1661-1664, 1671-1674). Elmer gilt als einer der bedeutendsten Glarner Landammänner: In seine Amtszeit fielen verschiedene Auseinandersetzungen zwischen dem katholischen und dem evangelischen Landesteil. Bei der Besetzung der Glarus zustehenden Landvogteistellen vertrat Elmer als Tagsatzungsgesandter (ab 1633) den Standpunkt von Evangelisch-Glarus. Die Vierte Vermittlungskonferenz in Baden bereinigte diesen Streitpunkt 1638 mit dem Vierten Landesvertrag (Vogteivertrag). Weitere Konfliktbereiche waren die Gestaltung der Näfelser Schlachtfeier und die Einhaltung kirchlicher Feiertage. 1639 wurde Elmer als Gesandter der Tagsatzung zu König Ludwig XIII. nach Paris geschickt, um wegen Verletzungen der von der Eidgenossenschaft garantierten Neutralität der Freigrafschaft Burgund, ausstehender Soldzahlungen sowie Beschwerden eidgenössischer Kaufleute über neue Zölle, die ihnen in Lyon und Valence auferlegt wurden, vorzusprechen. Seine Intervention blieb erfolglos. 1647, nach der Besetzung von Bregenz und während der Belagerung von Lindau durch französische und schwedische Truppen, war Elmer zusammen mit zwei Abgeordneten von Zürich und Uri Gesandter der Tagsatzung an die schwedische Generalität, welche ihnen die Respektierung der eidgenössischen Neutralität zusicherte. 1663 weilte er in Paris zur Erneuerung der französischen Soldallianz mit den dreizehn eidgenössischen Orten und ihren Zugewandten.
Porträt von Johann Heinrich Elmer. Ölgemälde eines unbekannten Künstlers, 1660 (Museum des Landes Glarus, Näfels).
Quellen und Literatur
- J.J. Kubly-Müller, «Die Landammänner von Glarus, 1242-1928», in JbGL 46, 1932, 91-95
Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit | |
Lebensdaten | ∗︎ 7.6.1600 ✝︎ 19.10.1679 1600-06-071679-10-19 |