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JostTschudider Ältere

um 1380 Linthal (heute Gemeinde Glarus Süd), um 1456 Ennenda (heute Gemeinde Glarus), von Glarus und Ennenda. Sohn des Heinrich und der Ida Kilchmatter genannt Aebli. 1) 1413 Elisabeth Kraucher, 2) 1428 Margreth Elmer, Tochter des Ulrich, Ratsherrn. Jost Tschudi wurde von seinem Stiefbruder, dem Pannerherrn Walter Schiesser, erzogen und erscheint daher bis um 1429 meist als Jost Schiesser. Von 1419 (?) bis kurz vor 1456 war Tschudi beinahe ununterbrochen Landammann. In diesem Amt festigte er die Stellung von Glarus in der Eidgenossenschaft. Als militärischer Führer der Glarner war er 1426 Unterhändler in Bellinzona beim Kapitulat mit dem Herzog von Mailand. Seine Teilnahme an der Schlacht bei Arbedo 1422 ist dagegen eine Vermutung seines Urenkels Aegidius (->). Im Toggenburger Erbschaftskrieg schloss sich Tschudi Ital Reding dem Älteren an und erlangte mit Schwyz die Herrschaft über Uznach und Gaster. Mit Reding veranlasste er 1436 die Leute von Toggenburg, Uznach und Gaster, ein Landrecht mit Glarus und Schwyz einzugehen. 1437 erwarb er für Glarus pfandweise Uznach und 1438 Gaster. 1440 zog er an der Seite Redings ins Sarganserland. In den Schlachten bei St. Jakob an der Sihl 1443 und bei Ragaz 1446 soll er erfolgreich gekämpft haben. 1418-1454 war er Tagsatzungsgesandter und oft Vermittler, so zwischen Graf Friedrich VII. von Toggenburg und Appenzell 1429, im Weggiserhandel 1433, in Ulm bei Friedensverhandlungen mit Herzog Albrecht VI. von Habsburg 1447 sowie bei Vergleichen zwischen Abt und Stadt St. Gallen 1451-1452. Die Gleichstellung von Glarus mit den anderen Orten des Bunds von 1352 kam erst 1473 zustande, wurde aber von Aegidius als Leistung seines Ahnherrn ins Jahr 1450 verlegt.

Quellen und Literatur

  • A. Tschudi, Chronicon Helveticum, Tl. 9, bearb. von B. Stettler, 1992
  • J.J. Kubly-Müller, «Die Landammänner von Glarus 1242-1928», in JbGL 46, 1932, 20-22
  • J. Winteler, Glarus 1
Weblinks
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GND

Zitiervorschlag

Veronika Feller-Vest: "Tschudi, Jost (der Ältere)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 21.11.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/017986/2012-11-21/, konsultiert am 27.03.2025.