26.7.1626 Zürich, 20.4.1710 Zürich, ref., von Zürich. Sohn des Hans Conrad, reichen Kaufmanns, Schultheissen am Stadtgericht und Rats, und der Cleophea Künzli, Tochter des Hans Heinrich, Schultheissen von Winterthur. 1645 Regula Werdmüller, Tochter des Hans Jakob, Eisenhändlers und eines der reichsten Zürcher. Vom 7.-14. Altersjahr besuchte H. die Lateinschule in Zürich. Nach anderthalb Jahren im Internat von Montauban und zweieinhalb Jahren als Praktikant in Handelshäusern in Lyon und Toulouse kehrte er nach Zürich zurück und trat als ausgebildeter Kaufmann ins väterl. Textilhandelsgeschäft ein.
Seine polit. Karriere begann er 1652 im Gr. Rat als Zwölfer der Zunft zur Meisen, die er 1663-68 im Kl. Rat vertrat. Als Vogt von Kyburg war er ab 1669 erster Anwärter auf das Bürgermeisteramt. Ab 1676 amtete er für zwei Jahre als Ratsherr freier Wahl, ehe er von 1678 an bis zu seinem Tod Bürgermeister des Natalrats war. 1662 beteiligte er sich massgebend an der Gründung des Kaufmänn. Direktoriums, einer bis ins 19. Jh. bestehenden Handelskammer. Die Kaufleute sandten 1663 Stadthauptmann E. als Gegengewicht zu Bürgermeister Johann Heinrich Waser zur Bündniserneuerung zwischen Eidgenossen und Ludwig XIV., wo er vergeblich die Textilhandelsprivilegien zu retten versuchte. Mit der diplomat. Mission von 1687 an den Hof Ludwigs XIV., die er zusammen mit dem Berner Venner Niklaus Dachselhofer unternahm, gelang es den beiden, in der Beziehung zu Frankreich eine Wende einzuleiten. Die grosse Bedeutung E.s liegt in der Abkehr vom Primat konfessioneller Politik. Vielmehr bestimmten pragmat. und ökonom. Kriterien sein polit. Handeln.