
8.8.1580 Zürich, 24.6.1652 Zürich, ref., von Zürich. Sohn des Salomon (->). 1) 1595 Elisabeth Keller, Tochter des Felix, Ratsherrn, 2) 1627 Küngolt Meyer von Knonau, Tochter des Bernhard, Junkers, und Witwe des Hans Ulrich Wolf. Als Tuchhändler und Grosskaufmann führte H. zunächst mit grossem Erfolg das väterl. Geschäft weiter, ehe er es 1620 seinen Nachkommen übertrug. Seine polit. Karriere startete er 1609 im Gr. Rat als Vertreter der Saffranzunft, der er 1612-37 als Zunftmeister vorstand. Zusätzlich wirkte er ab 1621 als Statthalter, 1625 als Baumeister, ab 1627 als Seckelmeister, 1628 als Reichsvogt und 1613-29 als Vogt von Rümlang. 1637 wurde er dann zum Bürgermeister von Zürich ernannt.
H. beteiligte sich an der umfangreichen Reorganisation und Sanierung der Zürcher Verwaltung. Er tat dies 1617 als Mitglied der Reformationskommission, welche die Abläufe in den Ämtern durchleuchtete und deren Rechnungen kontrollierte. 1618-24 nahm er an der Reorganisation des Marstalls und 1621-25 des Münzamts teil. Als Bauherr war er Mitglied der Baukommission, welche Löhne und Baumaterialpreise fixierte, Vorschüsse verbot, Arbeitskontrollen einführte, Gratisarbeiten für Ratsmitglieder unterband und die Zahl der laufenden Arbeiten limitierte. Während seiner Zeit als Seckelmeister wurde innert acht Jahren der Schuldenberg getilgt und ein beträchtl. Staatsvermögen gebildet. Als Bürgermeister gab er den Auftrag für die Gyger-Karte und setzte zusammen mit Hans Georg Werdmüller den Bau der Stadtbefestigung durch. H. galt auch als exzellenter Diplomat, der mit seiner Doktrin der strikten Neutralität massgeblich dazu beitrug, Zürich und die Eidgenossen aus dem Dreissigjährigen Krieg herauszuhalten.