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Hans ConradHeidegger

15.12.1569 Zürich, 8.6.1652 Uster, ref., von Zürich. Sohn des Hans Jakob, Zünfters zur Saffran, und der Barbara Eberhard. 1) 1597 Elisabeth Maag, Tochter des Beat, Grossrats der Schuhmacher, 2) 1615 Catharina Hagenbuch, Tochter des Hans Jakob, Baders, von Bonstetten. Von Beruf war H. Goldschmied. 1611 findet man ihn als obersten Salzdiener in seinem ersten polit. Amt. Als Mitglied der Kämbelzunft wurde er 1623 in den Zürcher Gr. Rat gewählt, ein Jahr später sass er als Zunftmeister der Kämbel im Kl. Rat. Diese Stellung behielt er bis zu seinem Tod, obschon er sich 1645 aus Altersgründen nach Uster zu seinem Schwiegersohn Felix Balber, der dort Dekan war, zurückzog. Ab 1627 gehörte er als Statthalter dem engsten Regierungskreis an. Daneben übte er noch weitere polit. Ämter aus: 1627-33 Vogt von Wipkingen und 1634-46 Obervogt des Neuamts, 1630 Stiftspfleger und 1637 Kornmeister. 1632 verfasste H. das "Regentten Kräntzli", ein Traktat, das dem Leser in der Art eines Regentenspiegels eine Anleitung zur guten Erfüllung eines Regierungsamts und Ratschläge zur Lösung verschiedener polit., jurist. und finanzieller Probleme der Regierungspraxis gibt. Das Traktat enthält eine umfangreiche Sammlung von Zitaten aus Werken vorwiegend antiker Autoren und ist vermutlich durch die "Politica" des niederländ. Staatstheoretikers Justus Lipsius beeinflusst. Von H. für den privaten Gebrauch gedacht, fand es bis weit ins 18. Jh. grosse Beachtung; 1733 wurde es von Johann Jakob Lindinner gedruckt. H. wurde mit diesem Werk zum einzigen bedeutenden Staatstheoretiker Zürichs des 17. und 18. Jh.

Quellen und Literatur

  • F. Walter, Niederländ. Einflüsse auf das eidg. Staatsdenken im späten 16. und frühen 17. Jh., 1979, 107-158
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Zitiervorschlag

Martin Lassner: "Heidegger, Hans Conrad", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 04.12.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/018150/2007-12-04/, konsultiert am 05.12.2024.