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Jacques deSaint-Georges

Erstmals erw. 1261 in Yverdon, wahrscheinlich 1308 in Schottland. Sohn des Maurers und Baumeisters "Maître Jean", der vielleicht aus England stammte. Ambroisie (Nachname unbekannt). Als junger Mann half S. seinem Vater beim 1259 begonnenen Bau des Schlosses Yverdon. Als Baumeister und Festungsingenieur wurde er von Jean Mésot beeinflusst, der in Savoyen die Bauweisen der franz. Könige einführte. Sein erstes grosses Werk war 1269-75 das Schloss Saint-Georges d'Espéranche (Viennois), nach dem seine Fam. fortan genannt wurde. S. leitete für Gf. Philipp I. von Savoyen zahlreiche andere Baustellen im Viennois, in der Bresse, in der Waadt (Romont FR, Gümmenen), im Chablais und im Aostatal. Sein letztes savoy. Werk war 1275-77 der grosse Turm des Schlosses Yverdon. Ab 1278 war S. für Kg. Edward I. von England tätig, der ihn nach den Kriegen von 1277 und 1282-83 mit dem Ausbau versch. Befestigungen in Wales beauftragte, insbesondere Flint, Rhuddlan, Conwy, Harlech, Caernarvon und ab 1295 die unvollendet gebliebene Festung Beaumaris. Von 1298 bis zu seinem Tod arbeitete S. in Schottland, wo er ab 1302 Schloss Linlithgow und ab 1303 wahrscheinlich Schloss Kildrummy errichtete. Er ist vielleicht der Vater von Gilles und Tassin de S., die 1280-82 den Turm von Schloss Saxon erstellten. Gilles arbeitete mit S. in England, während Tassin auf dem Kontinent sehr aktiv war. Letzterer wird ab 1272 in Romont erwähnt, danach v.a. in der Bresse, wo er bis um 1300 die Bauvorhaben des Hauses Savoyen leitete. S. war der grösste Militärbaumeister seiner Zeit.

Quellen und Literatur

  • A.J. Taylor, «Master James of St. George», in English Historical Review 65, 1950, 433-457
  • A.J. Taylor, Studies in Castles and Castle-Building, 1985, 63-98
  • D. de Raemy, Châteaux, donjons et grandes tours dans les Etats de Savoie (1230-1330), 2004, 1, 285-333; 2, 769, 814
Weblinks
Kurzinformationen
Lebensdaten Ersterwähnung 1261 ✝︎ wahrscheinlich 1308

Zitiervorschlag

Nicolas Schätti: "Saint-Georges, Jacques de", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 11.12.2014, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/018362/2014-12-11/, konsultiert am 21.04.2024.