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Boso

927 . Nach der Ausbildung zum Kleriker in Lausanne wurde B. 892 durch Kg. Rudolf I. von Burgund als Bf. von Lausanne eingesetzt. Von ihm erwirkte er zahlreiche Freiheiten, die den Grundstein für den zukünftigen bischöfl. Staat legten (Wahlfreiheit, Marktrechte, Benützungsrechte im Jorat, Einschränkungen der Rechte des Gf. von Lausanne). Er stand auch am Anfang der Gütertrennung zwischen dem Kapitel und dem Bischof. Unter Rudolf I. genoss er eine Vorzugsbehandlung, die unter dessen Nachfolger Rudolf II. ins Gegenteil umschlug: 922 wurde ihm das Bischofsgut Ressudens mit Gewalt abgenommen. Diese Beraubung wurde vom Bf. von Lausanne nie anerkannt und dank der Vermittlung von Ks. Otto III. 997 durch Rudolf III. rückgängig gemacht. Sie bildet den Hintergrund der gelehrten Legende, die besagt, dass B. zu einem Opfer der Ungaren oder Sarazenen geworden sei.

Quellen und Literatur

  • HS I/4, 100 f.
  • V. Durussel, J.-D. Morerod, Le Pays de Vaud aux sources de son histoire, 1990, 68-72
  • J.-D. Morerod, Genèse d'une principauté épiscopale, 2000
Weblinks

Zitiervorschlag

Jean-Daniel Morerod: "Boso", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 20.01.2003, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/018452/2003-01-20/, konsultiert am 28.03.2024.