um 1445 Radolfzell, 1522 Freiburg i.Br. Illegitimer Sohn des Johannes, Stiftsherrn, kaiserl. Notars und Verwalters des Klosters Reichenau. 1464 legitimiert. Lateinschule in Ulm, 1461-63 Stud. in Freiburg, 1468-69 in Basel. Priester, Prediger in Innsbruck. Ab 1473 Kaplan in Singen, ab 1480 in Radolfzell, nach 1492 auf der Reichenau. 1505 erhielt Ö. eine Altarpfründe am Konstanzer Münster. Nach 1514 erscheint sein Name in Konstanzer Quellen nicht mehr. Angeregt durch Abt Martin von Weissenburg (im Amt 1491-1508), verfasste er nach dem Vorbild von Albrecht von Bonstettens Chronik des Klosters Einsiedeln (1494) eine Gesch. des Klosters Reichenau bis zum Jahr 1453. Sie behandelt dessen Gründung, die Viten der Äbte und schliesst mit einer Wappensammlung des mit der Reichenau verbundenen Adels. Wahrscheinlich ist Ö. Autor einer bis Bf. Friedrich von Zollern (im Amt 1434-36) reichenden Konstanzer Bischofschronik, die Jakob Mennel als Grundlage für seine Bistumschronik von 1519 diente. Ö. wird auch eine Reichschronik aus schwäb. Perspektive zugeschrieben. Seine auf Deutsch abgefassten Chroniken sind über weite Teile Quellensammlungen.
Quellen und Literatur
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ um 1445 ✝︎ 1522 |