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Pier FrancescoMola

Suonatore di viola da gamba (Gambenspieler). Öl auf Leinwand, um 1650 (Repubblica e Cantone Ticino, Bellinzona; Fotografie Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft, Zürich).
Suonatore di viola da gamba (Gambenspieler). Öl auf Leinwand, um 1650 (Repubblica e Cantone Ticino, Bellinzona; Fotografie Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft, Zürich).

9.2.1612 Coldrerio, 13.5.1666 Rom, kath., von Coldrerio. Sohn des Giovanni Battista (->). M. kam 1616 noch als Kind nach Rom, wo er sich dank der Tätigkeit seines Vaters in angesehenen Ateliers künstlerisch entwickeln konnte, zuerst an der Seite des Malers Prospero Orsi und um 1625-26 in der Werkstatt von Giuseppe Cesari, des Cavalier d'Arpino. Zwischen 1633 und 1647 ist M. wiederholt im Veneto und in der Emilia bezeugt. Wahrscheinlich kam er in die Emilia, als sein Vater 1629-34 am Bau der Stadtbefestigung von Castelfranco mitwirkte. Wohl 1638-39 arbeitete er in Bologna mit Francesco Albani, einem der bedeutendsten Vertreter des Bologneser Klassizismus, der in Rom das Interesse versch. angesehener Auftraggeber auf sich gezogen hatte, wovon auch M. profitierte. 1641-42 malte M. eine Kapelle in der Kirche Madonna del Carmelo in Coldrerio aus. Nach seiner endgültigen Rückkehr nach Rom 1647 verkehrte er im Kreis der Fam. Pamphili, Chigi, des Kardinals Luigi Omodei und v.a. der Fam. Costaguti, die ihm viele lukrative Aufträge verschaffte. Ende der 1640er Jahre erfuhr sein Malstil einen bemerkenswerten Qualitätssprung: M. entwickelte eine persönl. Sprache, in der sich der Bologneser Klassizismus und der venezian. Farbenreichtum mit der üppigen Eleganz des Barockstils verbanden, wie die Fresken in der Galerie Alexanders VII. im Quirinalspalast von 1656-57 zeigen. M. war ein produktiver Zeichner von ausserordentl. Qualität und schuf in der letzten Phase seiner Laufbahn versch. Staffeleibilder für den Kunst- und Antiquitätenmarkt. 1662 wurde er zum Direktor der Akad. von S. Luca ernannt.

Quellen und Literatur

  • R. Cocke, Pier Francesco M., 1972
  • Pier Francesco M., Ausstellungskat. Lugano und Rom, 1989
  • BLSK, 734-736
  • M. e il suo tempo, Ausstellungskat. Ariccia, 2005
  • M. und seine Zeitgenossen, Ausstellungskat. Zürich, 2007
Weblinks
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Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten ∗︎ 9.2.1612 ✝︎ 13.5.1666

Zitiervorschlag

Federica Bianchi: "Mola, Pier Francesco", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 04.12.2008, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/019076/2008-12-04/, konsultiert am 04.12.2024.