
8.8.1737 Montagny-les-Monts, 20.12.1823 Montagny-la-Ville, kath., von Freiburg. Sohn des Antoine Tobie, Landvogts von Montagny, und der Marie-Madeleine de Praroman. Bruder des Simon Nicolas Constantin (->). Ledig. Über die Ausbildung C.s ist wenig bekannt; vermutlich besuchte er das Freiburger Jesuitenkollegium. 1756 trat er in Frankreich als Fähnrich in das Regiment de Courten ein, in dem er im selben Jahr zum Unterleutnant befördert wurde. 1760 wechselte er zum Regiment seines Vetters Rodolphe (->) über. Im gleichen Jahr kehrte er nach Montagny-la-Ville zurück. Im Dienste Frankreichs scheint C. am Siebenjährigen Krieg teilgenommen zu haben. Auch in seiner Heimat blieb er militärisch aktiv. 1793 trat er, nun Oberstleutnant, vom Dienst in der Freiburger Truppe zurück.
Schon mit 17 Jahren befasste C. sich mit Befestigungsbauten. Während des Aufenthalts in Frankreich erweiterte er sein architekton. Wissen wohl als Autodidakt. In Freiburg und seiner Umgebung erbaute er zahlreiche Wohnhäuser, Landsitze, öffentl. Bauten, Kirchen und Bauernhöfe. Er entwarf Möbel, schuf Gärten und befasste sich mit dem Ingenieurwesen und Gegenständen des alltägl. Gebrauchs. Viele seiner Projekte waren jedoch als Idealpläne nicht zur Ausführung bestimmt. Hauptwerke C.s sind das Herrenhaus Montenach in Belfaux (1766), das Haus Castella de Villardin in Freiburg (1768-69 und 1796-97), das Schloss Greng bei Murten (1784-87), das Haus Schröter in Freiburg (1779), das Haus Lanther in Freiburg (1797), die Fassade des Rathauses und die Grenette (Kornhaus) in Bulle (1805-06) sowie die Grenette in Estavayer-le-Lac (1818). Die Zeichnungen und Notizen seines Nachlasses bilden die umfangreichste Dokumentation zur Freiburger Architektur des Spätbarocks und Klassizismus.