Johannes PaulusNader

1723 in Bern erw., 9.9.1771 Freiburg, kath., ab 1723 ref., 1748 erneut kath., aus Eisenstadt (Königreich Ungarn, heute Österreich). ​1) Anna Katharina Lässer, 2) Anne Marie (Nachname unbekannt). 1726 wird N., manchmal auch Nater genannt, als Bürger von Thunstetten, wo er wahrscheinlich 1711-15 auf dem Schloss gearbeitet hatte, und als Bernburger erwähnt. Er lebte mit seiner Fam. in Bern, war jedoch häufig abwesend. 1729 in Murten als Habitant aufgenommen, verliess er die Stadt 1742 und weilte 1743 auf dem Hofgut in Gümligen. 1746 floh N. wegen zwei Vaterschaftsprozessen aus Bern, verliess seine Fam. und zog nach Freiburg. 1747 machte er in Bern Konkurs und liess sich wahrscheinlich 1749 scheiden. 1756 erhielt er in Freiburg eine Niederlassungsbewilligung. N., der als Maurer, Architekt und Baumeister tätig war, zeichnete 1725 einen Entwurf für die Heiliggeistkirche in Bern. Er wirkte an zahlreichen Bauvorhaben mit: 1727 Pfarrhaus von Utzensdorf, 1727-28 das von Burgdorf und 1729-30 das der dt. Pfarrei Murten, 1738 Thuner Stadtkirche, 1743-50 Rathaus von Burgdorf, 1743-47 Schloss Bremgarten, 1745 Kirche von Thunstetten, 1747 diejenige von Grafenried, 1751-70 Flügel der Abtei Hauterive, 1760-62 Rathaus von Romont, 1765-67 Schützenhaus auf der Freiburger Schützenmatte (Grand'Places), 1766 Kirche von Givisiez, 1768 Altarwerk für Hauterive (heute in Marly), 1771 Kloster La Maigrauge in Freiburg. 1748-49 schuf N. mit dem neuen Schloss in Middes für die Griset de Forel und 1757 mit dem Vogelshaus in Bösingen zwei bemerkenswerte Landsitze des Kt. Freiburg. Sie lehnen sich weitgehend an die Modelle an, die die Franzosen Jacques François Blondel (1737-38) und Charles Etienne Briseux (1743) veröffentlicht hatten.