
1710, 15.11.1776 Lausanne, ref., von Lausanne. Sohn des Benjamin, Obersten und Grossweibels, und der Anne-Hélène Panchaud. Suzanne d'Albenas. Herr zu Mézery. C. war Architekt und Stadtbaumeister von Lausanne. Über seine Ausbildung ist nichts bekannt. Er stand in Konkurrenz zu Gabriel Delagrange, erhielt aber fast alle Aufträge von der Stadt. So realisierte C. auch die beiden bedeutendsten Bauwerke, die in Lausanne im 18. Jh. entstanden sind: Die Fassade der ref. Kirche Saint-Laurent (1761-63), ein schönes Beispiel des Waadtländer Barocks, sowie das alte Spital (1766-71). Seine Pläne zur Restaurierung der Kathedrale (1766) wurden nicht ausgeführt. C.s Wirken blieb offenbar auf die Stadt Lausanne und ihr Umland beschränkt. In Mézery sind ihm sicher der Bau seines nicht mehr existierenden Herrenhauses und die Erneuerung des Schlosses zuzuschreiben. In Lausanne errichtete er 1763-64 ein Haus für seinen Bruder Henri in Le Chêne. Das nicht mehr bestehende Gebäude im archaisierenden Stil zeichnete sich durch zwei übereinanderliegende Reihen zweigeteilter Pfeiler aus. Im Umland von Lausanne war C. am Bau des Schlosses Beaulieu (1763-66), des Hauses zu Bois-de-Vaud (1769-71) und des Schlosses von Vidy (1771-74) beteiligt. Zusammen mit dem Lyoner Architekten Léonard Roux wirkte er ab 1772 an der Wiederaufnahme und Fertigstellung der Arbeiten an der ref. Kirche von Morges mit, für die er 1768 ein Projekt eingereicht hatte. C. überwachte die Ausführung der Pläne von Gabriel Delagrange für die ref. Kirche von Prilly (1765-66), und obwohl er an diesen nur einige Retouchen vornahm, gab er das Gebäude als sein eigenes Werk aus.