27.3.1798 Lausanne, 15.1.1877 Genf, reformiert, ab 1825 von Genf. Sohn des Joseph-Henri, Unternehmers, und der Jeanne-Louise-Marie-Madeleine Delisle. Neffe des Jean-Jacques (->), Cousin des Ulrich (->). Coraline Crémieux, Tochter des Samuel, Offiziers in französischen Diensten, später Grundbesitzers und Rentiers. Schüler von Guillaume-Henri Dufour, später von Jean-Nicolas-Louis Durand. 1815-1818 Ausbildung an der Ecole des Beaux-Arts in Paris. Nach Genf zurückgekehrt erhielt Samuel Vaucher dank seiner Ausbildung und seiner guten Beziehungen zu Dufour wichtige Aufträge. 1822-1824 baute er eine vom panoptischen Modell inspirierte Strafanstalt, 1824-1826 für die Schwestern Rath ein Kunstmuseum, das in seiner Art ein Novum für die Schweiz darstellte. 1827-1833 schuf Vaucher Wohnhäuser an der Rue de la Corraterie und 1836-1837 eine Irrenanstalt. Diese Bauten machten ihn zum wichtigsten Vertreter der neoklassizistischen Strömung in Genf. Höhepunkte seiner stadtplanerischen Tätigkeit waren seine Mitwirkung an der Gestaltung des Genfer Quartiers Bergues ab 1827, die Planung einer Strasse in Luzern 1831 und die Gestaltung eines grossen Quartiers in Annecy 1835-1836. 1839 gehörte Vaucher dem Repräsentierenden Rat an. 1847 liess er sich in Marseille nieder, wo ihm wichtige Arbeiten zugeschrieben werden, so die Arbeitersiedlung, das Lazarett und das kaiserliche Landhaus. 1852 wurde er zum kaiserlichen Architekten ernannt. Nach seiner Rückkehr nach Genf 1861 beschäftigte er sich vor allem mit Fragen der Organisation und der Planung von Gefängnissen. Ihm schwebte die Konzentration der Strafgefangenen aus der ganzen Schweiz in zwei bis drei Haftanstalten vor ("Du système pénitentiaire agricole et professionnel pour les prisonniers adultes" 1864). In seiner weiteren Tätigkeit als Architekt entwarf Vaucher Projekte für Unterführungen und Strassentunnel in Genf und zeichnete die Pläne für das 1867 erbaute Neuenburger Gefängnis. Oberstleutnant der Genietruppen. Auszeichnung der Ehrenlegion.
Zu seinen Hauptwerken zählt dieser 1864 in Genf veröffentlichte Titel über das Gefängniswesen, der auch Pläne und Tabellen enthält (Schweizerische Nationalbibliothek).
Quellen und Literatur
Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit | |
Lebensdaten | ∗︎ 27.3.1798 ✝︎ 15.1.1877 1798-03-271877-01-15 |