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BeatZurlauben

18.4.1597 Zug, 2.5.1663 Zug, katholisch, von Zug, ab 1620 von Bremgarten (AG) und ab 1654 Ehrenbürger von Luzern. Sohn des Konrad (->). 1614 Euphemia Honegger, Tochter des Niklaus, Seckelmeisters. Nach der Schule in Rheinau und Freiburg studierte Beat Zurlauben unter anderem in Lyon, 1612 in Bourges und 1613 in Paris. Ab 1614 diente er als Kadett und Leutnant in der Kompanie seines Onkels Beat Jakob in französischen Diensten. 1629 übernahm er die Gardekompanie seines Vaters, die er bis 1636 besass. Auch war er Inhaber weiterer Kompanien in französischen, päpstlichen und florentinischen Diensten. Zurlauben fungierte als Verteiler französischer Pensionen für den Stand Zug, dessen grösster Pensionenbezüger er jahrelang selber war. 1617-1630 besetzte er als erster Zurlauben das Landschreiberamt der Freien Ämter; Wohnsitz und Landschreiberkanzlei verlegte er in die Wälismühle ausserhalb der Stadt Bremgarten. 1623-1631 wirkte er als Grossrat von Bremgarten. Er war 1629-1663 Zuger Stadt- und Amtsrat sowie 1632-1635 und 1641-1644 Ammann von Zug. Als Zurlauben 1650 von der Landsgemeinde ein drittes Mal zum Ammann gewählt wurde, verzichtete er wegen des knappen Resultats auf das Amt. Er amtierte 1636-1652 als Stabführer der Stadt Zug sowie 1637-1639 als Vogt von Hünenberg. 1626-1627 war Zurlauben Tagsatzungsschreiber. Von 1631 an reiste er als Gesandter an eidgenössische Tagsatzungen, 1632 vermittelte er im Kluserhandel zwischen Bern und Solothurn und beteiligte sich 1644 sowie 1647 als eidgenössischer Gesandter an den konfessionellen Beitagen in Chur zur Schlichtung von Glaubensstreitigkeiten in den Drei Bünden. Eine Mittlerrolle nahm er nach 1650 im sogenannten Kleinodienstreit Frankreichs mit eidgenössischen Hauptleuten um Soldgelder ein, ebenso 1653 im Bauernkrieg, als Teilnehmer am Strafgericht in Zofingen und 1656 im konfessionell gespaltenen Land Glarus. Den Stand Zug vertrat Zurlauben 1634 in der Gesandtschaft der katholischen Orte zu König Ludwig XIII. nach Paris und 1637 an die Bündnisbeschwörung mit dem Wallis. Zurlauben trug den Ehrentitel Pater patriae.

Quellen und Literatur

  • SSRQ AG II/8, 382-386
  • K.-W. Meier, Die Zurlaubiana, 1981
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Zitiervorschlag

Urs Amacher: "Zurlauben, Beat", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 26.09.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/019481/2013-09-26/, konsultiert am 19.03.2024.