Ab 1405 zünftig bei der Gesellschaft zu Mittellöwen, war die Familie Brüggler vom ausgehenden 14. Jahrhundert an eines der führenden nichtadligen Geschlechter Berns. Der wachsende Wohlstand ist ersichtlich aus den sogenannten Tellbüchern (Steuerbücher) von 1389, 1448 und 1458. Über die Ehe von Margaretha mit Niklaus von Diesbach (1436), auch Clevi genannt, verbanden sich die Brüggler mit einer der älteren adligen Familien Berns. Peter (um 1437), der Schwager von Niklaus von Diesbach, wirkte als Fernkaufmann, später als Teilhaber der Diesbach-Watt-Gesellschaft unter anderem in Nürnberg und Eger (Böhmen). Die Nachkommen traten immer mehr in den Dienst der Stadt. Ihr gesellschaftlicher Anspruch manifestierte sich in Spenden für die Brüggler-Kapelle (St. Jodokuskapelle) und den Schlusssteinen im Gewölbe des südlichen Seitenschiffs der Stiftskirche St. Vinzenz. Peter (1469) und Ludwig waren Venner in der Gesellschaft zu Gerbern, nannten sich "Junker", zählten aber im Twingherrenstreit nicht zum Kreis des bernischen Adels. Mitglieder aller fünf ersten Generationen bekleideten Ratsherren-, Landvogtei- und Vennerstellen. Ein Zweig erlosch mit dem Tod Urbans 1513 auf dem Schlachtfeld von Novara. 1587 verlieh Kaiser Rudolf II. der Familie das Adelsdiplom. Ab der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts wurden Sulpitius der Jüngere (1500) und dessen Nachkommen, unter anderem durch eine Eheschliessung mit Beatrix von Erlach, Herren zu Hindelbank und Mattstetten. Die zweite Linie übernahm durch die Ehe Ludwigs (1543-1602) mit der Schultheissentochter Salome Nägeli die Herrschaftsrechte zu Bremgarten (BE). Trotz zahlenmässig nicht unbedeutender Deszendenz starb die Familie mit dem Grossrat Christoph, Besitzer des Jennergutes am Gurten, 1630 aus.
Quellen und Literatur
Systematik
Eliten (bis ca. 1800) / Eidgenössische Orte |