vonFrauenberg

Her Heinrich von Frowenberg. Miniatur aus der Manessischen Liederhandschrift (Universitätsbibliothek Heidelberg, Cod. Pal. germ. 848, Fol. 61v).
Her Heinrich von Frowenberg. Miniatur aus der Manessischen Liederhandschrift (Universitätsbibliothek Heidelberg, Cod. Pal. germ. 848, Fol. 61v). […]

Hochadeliges Geschlecht aus Oberrätien, das im 13. und im frühen 14. Jahrhundert auf der gleichnamigen Burg bei Ruschein beheimatet war (Adel). Die von Frauenberg waren wahrscheinlich wie die von Friberg ein Zweig der Herren von Sagogn, der sich um 1250 nach einer Erbteilung gebildet hatte. Ihr erster bekannter Vertreter war Heinrich von Frauenberg (erwähnt 1257-1266), der wahrscheinlich identisch ist mit Heinrich von Sagogn. 1251 wurde Letzterer gemeinsam mit seinem Bruder Friedrich von Friberg erwähnt. Die beiden Brüder traten in den folgenden Jahren noch mehrmals zusammen als Zeugen auf. Neben Frauenberg besass die Familie die Burg Felsberg mit dem dortigen Kirchensatz, weiter Güter und Rechte in Luzein, Castrisch und Falera. Unter Heinrich von Frauenberg (belegt 1284-1305), der auch Minnesänger war (Minnesang), verfolgte die Familie eine bischoffreundliche und akzentuiert antihabsburgische Politik, allerdings ohne grossen Erfolg (Churrätien). Gegen Ende der 1280er Jahre beteiligte er sich an der Seite des Bischofs Friedrich von Montfort an der langjährigen Fehde des Abts von St. Gallen, Wilhelm von Montfort, gegen Habsburg und die Werdenberger. Einige Jahre später stellte er sich in den Dienst des glücklosen Königs Adolf von Nassau, des Gegenspielers Albrechts I. von Habsburg, und unterlag in dessen Gefolge 1298 in der Schlacht von Göllheim (Pfalz). Wohl als Folge dieser Parteinahme verlegte die Familie ihren Wohnsitz vom Oberland auf die Burg Gutenberg bei Balzers. Nach Heinrich von Frauenbergs Tod 1314 teilten sich die ehemaligen Gegner Österreich und die Werdenberger den Familienbesitz, den sie von seinen Kindern Katharina und Margaretha von Frauenberg käuflich erworben hatten. Während Österreich die Burg Gutenberg zufiel, übernahmen die Werdenberger Felsberg und den Oberländer Besitz.

Quellen und Literatur

  • Mooser, Anton: «Frauenberg», in: Bündnerisches Monatsblatt, 1927/1, S. 25-42.
  • Muraro, Jürg Leonhard: «Untersuchungen zur Genealogie der Freiherren von Wildenberg und von Frauenberg», in: Maurer, Helmut (Hg.): Churrätisches und st. gallisches Mittelalter. Festschrift für Otto P. Clavadetscher zu seinem fünfundsechzigsten Geburstag, 1984, S. 67-89.
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Zitiervorschlag

Martin Leonhard: "Frauenberg, von", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 20.04.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/019617/2016-04-20/, konsultiert am 12.04.2024.