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vonBüttikon

Im 12.-16. Jh. bezeugtes aarg. Ministerialengeschlecht, erwähnt erst nach dem Aussterben der Gf. von Lenzburg (1173), unter denen es eine vorzügl. Stellung innegehabt haben muss: 1173 war Johannes von Botinchouen erster Dienstmannen-Zeuge in einer Urkunde Ks. Friedrichs I. für das Kloster Beromünster. Über das urspr. Verhältnis der Fam. zum Ort B. ist nichts bekannt. Vom 13. Jh. an auf der Burg Wikon bei Zofingen, verfügten die B. über weit gestreute Güter, v.a. bei B., Seengen, Hallwil und Rued, weiter bei Kölliken, Dagmersellen und Brittnau. Im 14. Jh. kam der Kirchensatz von Oberwil bei Büren hinzu, 1345 die Burg Schenkon. Ein Zweig sass in Ufhusen; diverse Angehörige wohnten in Zofingen, Luzern, Bern und Basel.

Im 14. Jh. standen zahlreiche B. in habsburg. Diensten: Ulrich (1310) als herzogl. Hofmeister, sein Sohn Johannes (ab 1346) als Vogt von Rothenburg, herzogl. Rat (1354), österr. Landvogt im Aargau und Thurgau (1357) sowie im Schwarzwald (1361). Hartmann und Ulrich fielen 1386 bei Sempach auf österr. Seite. Rudolf, 1373 durch Gf. Rudolf IV. von Neuenburg mit Wikon belehnt, kapitulierte dort 1415 vor den Bernern. Zahlreiche Angehörige der Fam. folgten kirchl. Laufbahnen: u.a. Werner als Komtur von Thunstetten (1280), Ulrich als Abt (1304-08) des von der Fam. geförderten Klosters St. Urban, Rudolf als Komtur von Hohenrain (1340) und Biberstein (1344), Markwart als Komtur von Herzogenbuchsee (1382) und Reiden (1391), Johannes (I.) (1323 bzw. 1336-60) und Johannes (II.) (1382 bzw. 1363-87) als Pröpste von Zofingen bzw. Schönenwerd, Agnes als Äbtissin von Frauenthal (1373-82), Adelheid als Äbtissin von Ebersecken (1384). Jahrzeiten stifteten B. u.a. in Solothurn und Interlaken. Ein Wappenfresko der Fam. befindet sich in der Stadtkirche Biel.

Der soziale Rang der B. im 13.-15. Jh. drückt sich in den Heiratsverbindungen mit führenden aarg., bern. und basler. Geschlechtern aus. Thüring, ein bern. Truppenführer in den Burgunderkriegen, verkaufte 1476 Wikon an Luzern, sein Sohn Georg den halben Twing von Brittnau 1516 an Bern. Thürings zweiter Sohn Jakob fiel 1522 in der Schlacht bei Bicocca (nördlich von Mailand). Georgs unmündiger Sohn starb 1558 als Letzter des Geschlechts.

Quellen und Literatur

  • GHS 3, 360-401, 418, (mit Stamm- und Siegeltaf.)
  • HS II/2; III/3
  • C. Hesse, St. Mauritius in Zofingen, 1992

Zitiervorschlag

Peter Kaiser: "Büttikon, von", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 24.01.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/019618/2005-01-24/, konsultiert am 18.04.2024.