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vonMalters

Niederadelsfamilie von vermutlich freiherrlicher Abstammung in Luzern und Unterwalden (12.-15. Jh.). Die über 40 urkundlich bezeugten Vertreter der Familie lassen sich nur vereinzelt in eine genealogische Abfolge einordnen. Fassbar ist Freiherr Ludwig, der seine Eigengüter in Schongau 1182 an die Johanniterkommende Hohenrain vergabte. Eine Verbindung zwischen ihm und dem Hof des Klosters Murbach in Malters oder Eigengüter daselbst sind urkundlich nicht nachzuweisen. Sein Sohn Walter (erstmals erwähnt 1182, vor 1213) verfügte über Lehengüter des Klosters Luzern in Unterwalden und hatte das Meieramt in Stans inne, das rund 150 Jahre in den Händen der Familie verblieb. Beginnend mit Hartmann nannte sich dieser Zweig ab Anfang des 14. Jahrhunderts Meier von Stans. Zwei Hauptlinien der Familie sind für das 13. Jahrhundert klar unterscheidbar. Während die eine Linie vor allem in Unterwalden verankert blieb, gelang der anderen in der Stadt Luzern, wo sie ab dem 13. Jahrhundert verburgrechtet war, ein sozialer und politischer Aufstieg. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts hatte die Familie das Meier- und Kellneramt in Littau sowie als österreichisches Pfand das Meieramt in Kriens inne. Im 13. Jahrhundert führten verschiedene Mitglieder der Familie den Rittertitel. Heiratsbeziehungen bestanden mit den Meier von Nottwil sowie den einflussreichen Luzerner Familien Bramberg und Bockli. Ein Konrad ist im 14. Jahrhundert zeitweise als Lehensträger des Kelnhofs in Malters bekannt. Eine bedeutende Rolle in Luzern spielten Walter (->), österreichischer Schultheiss in Luzern, und Johann (erwähnt 1312-1343), der als Ratsmitglied trotz Schwankens zu den Führern der habsburgischen Partei gehörte und nach den politischen Kämpfen gegen die habsburgische Stadtherrschaft 1331 vorübergehend enteignet und verbannt wurde. Ein Zweig, der im 14. Jahrhundert die österreichische Vogtei Wolhusen innehatte und in Luzern verburgrechtet war, übernahm in der Mitte des 14. Jahrhunderts abgeleitet vom Amt den Namen Vogt, unter dem seine Angehörigen bis gegen 1500 belegt sind.

Quellen und Literatur

  • QW I/1-3
  • J. Bölsterli, «Die Fam. von Malters», in Gfr. 25, 1870, 288-313

Zitiervorschlag

Franziska Hälg-Steffen: "Malters, von", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.08.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/019744/2008-08-15/, konsultiert am 23.01.2025.