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vonSellenbüren

Nobilesgeschlecht, das sich nach der Burg bei Sellenbüren (Gemeinde Stallikon) nannte. Bezüglich der Herkunft der wenig bezeugten Familie gibt es zwei Theorien. Nach Ersterer sind die Sellenbüren mit Reginbert, dem chronikalisch überlieferten Erneuerer des Klosters St. Blasien im Umfeld des sächsischen Kaisers Otto I., bereits in der Mitte des 10. Jahrhunderts fassbar. Plausibler ist die zweite These, welche die Familie aufgrund der Besitzstruktur ins Umfeld der Freiherren von Regensberg stellt, eventuell sogar als Linie derselben gelten lässt, die nach einer Hausteilung vermutlich nach 1050 entstand. Damit ist die Einbeziehung Reginberts hinfällig. Die Uetliburg, als Regensberger Besitz überliefert, war vermutlich der Hauptsitz der Sellenbüren, während die kaum vor der Mitte des 11. Jahrhunderts entstandene Burg Sellenbüren als Nebenburg aufzufassen ist. Die Lage des Besitzes kann aufgrund der Übertragungen an die Klöster Engelberg, Muri und eventuell St. Blasien indirekt erschlossen werden. Die Hauptgütermasse befand sich zwischen Limmat und Reuss, vor allem im Reppischtal und im Knonaueramt, Streubesitz lag in der Gegend des Zugersees, in Unterwalden und vielleicht auch im nördlichen Teil des Kantons Luzern. Sicher belegbar ist das Geschlecht mit Heinrich de Salinporron, der um 1100 gemäss den Acta Murensia einen Teil des Rohrdorfer Zehnten an das Kloster Muri vergabte. Die Unterwaldner Güter dieses Klosters werden ebenfalls auf die Sellenbüren zurückgeführt. Mit Konrad (->), dessen Verwandtschaftsgrad zu Heinrich nicht klar ist, starb das Geschlecht in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts aus.

Quellen und Literatur

  • GHS 4, 251-254

Zitiervorschlag

Franziska Hälg-Steffen: "Sellenbüren, von", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 18.12.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/019770/2012-12-18/, konsultiert am 08.10.2024.