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vonTeufen

Bedeutendes Freiherrengeschlecht im schweizerisch-süddeutschen Raum und Glied einer weit versippten Adelsgruppe um die Teufen, Hohenteufen und Tiefenstein, die sich bis Mitte des 13. Jahrhunderts wechselweise nach ihren Burgen nannten; der Bezug zur Schaffhauser Adelsfamilie von Teufen ist aber unklar.

Die Belege bleiben bis ins 13. Jahrhundert lückenhaft: Ein 1116 in Württemberg erwähnter Hugo bewegte sich 1143 im Umfeld von König Konrad III. Der um 1220 belegte Werner könnte der in der Manessischen Handschrift aufgeführte Minnesänger sein. Kuno hielt sich als Parteigänger von Kaiser Friedrich II. 1222/1223 in Süditalien auf und war 1235 Prokurator von Burgund. In derselben Zeit setzte unter dem Druck mächtiger landesherrlicher Geschlechter, der Grafen von Kyburg und von Habsburg, der Niedergang der Familie ein. Ein Teil des breit gestreuten Besitzes ging an die Grafen von Habsburg (Schwarzwald), ein anderer an Klöster wie Rüti und St. Katharinental, ein weiterer an die Kommenden Hitzkirch und Leuggern. Um 1300 verblieb der Familie ihre gleichnamige Herrschaft am Irchel. Die letzte Angehörige der Freiherren, Ita von Wetzikon (nach 1299), trat nach ihrer Verwitwung ins Kloster Töss ein. Als Seitenzweig vermochten die Herren von Hohenteufen ihren Rang dank der Anlehnung an Habsburg bis ins 14. Jahrhundert einigermassen zu wahren. Mit dem Tod der beiden Brüder Hugo (vor 1314) und Gerhard (vor 1347) sowie der beiden Töchter Gerhards, Heilwig und Kunigunde, starb die Hochadelsfamilie in der Mitte des 14. Jahrhunderts aus. Nach Hugos Tod kamen die beiden Burgen in Teufen (ZH) mit der niederen Gerichtsherrschaft als habsburgische Lehen 1314 an die Winterthurer Familie Zum Thor, die später auch den Namen Teufen übernahm.

Quellen und Literatur

  • GHS 2
  • Sablonier, Adel
  • E. Eugster, Adlige Territorialpolitik in der Ostschweiz, 1991, 291-318
  • GKZ 1, 183 f., 189 f.
Kurzinformationen
Variante(n)
von Alt-Teufen

Zitiervorschlag

Peter Niederhäuser: "Teufen, von", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.08.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/019782/2012-08-15/, konsultiert am 18.04.2024.