22.3.1844 Aarberg, 1.10.1910 Basel, von Aarberg. Theodor Gohl studierte 1861-1865 Architektur am Eidgenössischen Polytechnikum Zürich bei Gottfried Semper. Nach Reisen nach Italien und praktischer Arbeit in Zürich, Bern und Baden wurde er 1875 als Nachfolger von Wilhelm Bareiss Stadtbaumeister von Winterthur. Er entwarf dort das Hauptgebäude des Technikums (ausgeführt 1877-1878). Als Kantonsbaumeister von St. Gallen (1880-1891) baute Gohl unter anderem die psychiatrische Klinik Wil und die Kantonalbank in St. Gallen. Ausserdem war er 1881-1882 für den Umbau des Grossratssaals im Regierungsgebäude St. Gallen verantwortlich. Nach 1891 wirkte Gohl in Bern in der Direktion der Eidgenössischen Bauten, zuerst als Architekt, nach 1892 als Chefarchitekt und Adjunkt des Direktors Arnold Flückiger. In dieser Funktion entwarf er das heutige Bundesarchiv und die Eidgenössische Münzstätte im Berner Kirchenfeld sowie mehrere Postbauten, unter anderem in Glarus, Herisau, Zug, Frauenfeld und Chur und als grössten Bau die Bahnhofpost Basel (1905-1907, abgebrochen 1975). Theodor Gohl war einer der ersten Architekten, deren Bauten dem jungen Bundesstaat ein architektonisches Gesicht "auf dem flachen Land" gaben.
Quellen und Literatur
- Architektenlex., 225 f.
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 22.3.1844 ✝︎ 1.10.1910 1844-03-221910-10-01 |