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CasparMoosbrugger

Projekt für die Westfassade des Klosters Einsiedeln, um 1705 (Klosterarchiv Einsiedeln, Plan 2.0503.0007).
Projekt für die Westfassade des Klosters Einsiedeln, um 1705 (Klosterarchiv Einsiedeln, Plan 2.0503.0007). […]

15.5.1656 Au (Bregenzerwald), 26.8.1723 Einsiedeln, katholisch, aus dem Vorarlberg. Aus einer Baumeisterfamilie. 1670-1673 machte Caspar Moosbrugger in der Auer Zunft bei Christian Thumb eine Lehre und arbeitete ab 1674 als Steinmetz in Einsiedeln unter Johann Georg Kuen. 1682 legte er die Profess als Laienbruder in der Benediktinerabtei Einsiedeln ab. Der in der Vorarlberger Bautradition verankerte Handwerker bildete sich weiter, indem er publizierte italienische Architektur kopierte und nachkonstruierte. Dank ausgedehnter Beratertätigkeit als Ordensbaumeister in der Schweiz, im Bodenseegebiet und später im Schwarzwald, der sich auf vielen Baustellen ein breites Wissen aneignete, und dank seiner Fähigkeit, Kritik umzusetzen, gelang es ihm, grosse, ungewohnt freie Formen zu finden. Zahlreiche schwach begründete Zuschreibungen verfälschen jedoch den Blick auf sein Werk. Belegt ist Moosbruggers Beteiligung an Bauten an den Klöstern Disentis (1683-1699), Muri (1684-1694), Münsterlingen (1684-1714) und Fischingen (1699-1716), den Schlössern Freudenfels (1689-1692) und Herdern (1689-1694), der Pfarrkirche Galgenen (1691), am Herrschaftshaus in Walterswil bei Baar (1693), den St.-Anna-Kapellen Frauenfeld-Oberkirch (1697) und Schindellegi (1698) sowie dem Frauenkloster Altdorf (1704). Auf seinen Plänen fussten die Arbeiten an der Klosterkirche Katharinenthal (vor 1700), den Klöstern Rheinau (1702, 1719) und Kalchrain (1702, 1705), der Pfarrkirche Lachen (1703), der Kartause Ittingen (1703), dem Kloster Engelberg (1704), der Pfarrkirche Netstal (1704), einer Kirche über kreuzförmigem Grundriss (1705, wohl St.-Verena-Kapelle Zug), der St.-Ursenkirche Solothurn (1711), dem Klosterportal Seedorf (1720) sowie dem Kloster St. Gallen (1721). Moosbrugger selbst führte die Kirchenverlängerung im Frauenkloster Sarnen (1687), die Bauten am Kloster Fahr (1689-1701), an der Meinradskapelle Etzel (1698) und am Westflügel des Frauenklosters Seedorf (1720) durch. Als sein Meisterwerk gilt der Neubau von Kloster und Kirche Einsiedeln (1702-1723).

Quellen und Literatur

  • Die Vorarlberger Barockbaumeister, Ausstellungskat. Einsiedeln und Bregenz, 1973
  • N. Lieb, Die Vorarlberger Barockbaumeister, 31976
  • NDB 18, 76
Weblinks
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Kurzinformationen
Variante(n)
Andreas Moosbrugger (Taufname)
Lebensdaten ∗︎ 15.5.1656 ✝︎ 26.8.1723

Zitiervorschlag

Heinz Horat: "Moosbrugger, Caspar", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 20.01.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/019887/2009-01-20/, konsultiert am 18.05.2025.