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FerdinandStadler

23.2.1813 Zürich, 24.3.1870 Zürich, reformiert, von Zürich. Sohn des Hans Kaspar, Zimmermeisters und Staatsbauinspektors, und der Susanna geborene Morf. Neffe des Hans Konrad (->), Cousin von Albert (->), Julius (->) und Alfred Friedrich Bluntschli. 1840 Anna Barbara Waser, Tochter des Johannes. 1829-1832 Ausbildung zum Zimmermann beim Vater, architektonisches Zeichnen nach den Lehrbüchern Friedrich Weinbrenners. 1832-1834 Studium am Polytechnikum Karlsruhe bei Heinrich Hübsch und Friedrich Eisenlohr, 1834-1835 bei Georg Moller in Darmstadt. 1835 Rückkehr nach Zürich ins väterliche Baugeschäft. 1837-1842 assoziiert mit Baumeister (Heinrich?) Arter, 1846-1847 und ab 1853 Architekt für die Nord- bzw. Nordostbahn, 1855-1857 Hilfslehrer für Baukonstruktion und Baumaterialien am Polytechnikum Zürich. Ab 1840 parallel dazu freiberufliche Tätigkeit. Ferdinand Stadler gehörte um die Mitte des 19. Jahrhunderts neben Gustav Albert Wegmann und Leonhard Zeugheer zu den bedeutendsten Zürcher Architekten. Die endgültige Befreiung vom ungeliebten Zimmermannsberuf gelang ihm 1840 mit dem 2. Preis im Wettbewerb für eine Börse in Frankfurt am Main. Nach weiteren Erfolgen in Mülhausen (1841), Berlin (1845) und Lille (1855) galt Stadler als international anerkannter Kirchenbauspezialist. Neben seinem Hauptwerk, dem Entwurf der Elisabethenkirche in Basel (1856-1857), erstellte er zahlreiche neumittelalterliche Sakralbauten (1843-1846 Synagoge Lengnau, 1862-1866 Stadtkirche Glarus, 1868-1871 evangelische Kirche Nazareth, Israel). Aus dem breit gefächerten, vorwiegend im Klassizismus verwurzelten Œuvre sind unter anderem das Bahnhofsgebäude Baden (1846-1847), das Gewerbemuseum (1849-1852) und das Altstadtschulhaus Winterthur (1861-1864), das Haus der Museumsgesellschaft am Limmatquai (1865-1866) und das Haus Jean Ganz an der Bahnhofstrasse 40 in Zürich (1867-1868) erhalten. Von seinen Reisen brachte Ferdinand Stadler fremdländische Stilelemente mit, so neubarocke Formen aus Frankreich (Villa Windegg, Bellerivestrasse 10, Zürich, 1867-1870) und maurische Elemente aus Spanien (Marienburg, Bahnhofstrasse Zürich, 1864; abgebrochen).

Quellen und Literatur

  • ETH-GTA, Nachlass
  • Architektenlex., 501
Weblinks
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GND
Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten ∗︎ 23.2.1813 ✝︎ 24.3.1870

Zitiervorschlag

Regula Michel: "Stadler, Ferdinand", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 24.02.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/019966/2012-02-24/, konsultiert am 20.04.2025.