de fr it

Reich von Reichenstein

Ritterfamilie, die zwischen 1166 und 1179 in Basel mit einem ersten Vertreter, Rudolf Dives (lat. reich) erwähnt ist. Die Reich stiegen im Dienst des Bf. von Basel ab Anfang des 13. Jh. als Inhaber des Kämmereramts auf und wurden um 1250 vom Bischof mit der Burg Reichenstein bei Arlesheim belehnt. Die R. waren vom 13. bis Mitte des 15. Jh. im Basler Rat vertreten, stellten sechs Bürgermeister, unter ihnen Hans (->), einen Bischof, Peter (->), und mit Hans Arnold (nach 1482) einen Rektor der Univ. Basel. In der frühen Neuzeit gehörten sie mit vier Domherren und hohen Beamten wie Franz Xaver Josef Anton (->) und Josef Franz Ignaz Fridolin (->) zur Führungselite des Fürstbistums Basel. Angehörige der Fam. traten ab dem 15. Jh. vermehrt in den Dienst der Hzg. von Österreich und der Markgf. von Hochberg bzw. von Baden. Der im unteren Baselbiet, im Sundgau und südl. Schwarzwald gelegene Besitz bestand aus bischöfl., österr. und markgräfl. Lehen, so den Burgen und Herrschaften Reichenstein mit Arlesheim, Brombach im Wiesental (ab dem 13. Jh.), Buschweiler im Elsass und Inzlingen bei Riehen (beide ab dem 14. Jh.). Nach der Mitte des 15. Jh. erwarben die R. die Herrschaft Landskron mit Leymen und Biederthal (beide Elsass), 1457 die Pfandschaft Thann sowie 1503-04 die Pfandschaft Pfirt. Die R. blieben nach der Reformation beim alten Glauben und zogen sich auf ihre Besitzungen im Sundgau und im Schwarzwald zurück, behielten aber bis 1748 ihr städt. Stammhaus. 1773 anerkannte der franz. König ihren Freiherrentitel.

Quellen und Literatur

  • M. Adam, Histoire du Landskron et de ses seigneurs, 2004

Zitiervorschlag

Veronika Feller-Vest: "Reich von Reichenstein", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 27.08.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020014/2013-08-27/, konsultiert am 18.04.2024.