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vonThorberg

Adelsfamilie im Dienst der Herzöge von Zähringen sowie der Grafen von Kyburg und Neu-Kyburg mit Stammsitz in Thorberg im Krauchthal. Der 1175 und 1181 erwähnte Albert de Porta, auch de Tore genannt, gilt als erster Vertreter der Thorberg. Auf ihn folgten, vielleicht in direkter Linie, die Ritter Ulrich (1212-1231 erwähnt) und Albert (1246-1251 erwähnt). Das bedeutendste Mitglied der Familie war der 1274-1312 erwähnte Ritter Ulrich, der 1294 und 1296 als Statthalter des Grafen Hartmann von Kyburg sowie 1295-1311 mehrmals als Pfleger von Neu-Kyburg amtierte. 1283 erhielt er von König Rudolf I. die Gerichtsbarkeit von Kirchberg (BE) und 1299 von König Albrecht I. eine Bestätigung des Patronatsrechts der Kirche von Krauchthal. Er begleitete König Heinrich VII. auf dessen Romzug, der ihm in Asti 1310 die Münze der Stadt Solothurn verpfändete. Ulrich hatte fünf Söhne, von denen Albert die Anwartschaft auf die Kirche Bolligen um 1300 verlor und deshalb im weltlichen Stand verblieb. Johannes war 1303-1314 Pfarrer von Koppigen, studierte in Bologna und wirkte 1316-1336 als Domdekan von Konstanz sowie 1319-1322 auch als Generalvikar. Berchtold (1314-1353 erwähnt) spielte in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts bei den Grafen von Neu-Kyburg eine wichtige Rolle, hatte aber mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen und musste zusammen mit seinem Bruder Albrecht mehrmals Besitz verkaufen oder verpfänden, so 1345 den Kirchensatz von Habstetten an die Stadt Bern. Seine Tochter Johanna trat 1338 ins Zisterzienserinnenkloster Fraubrunnen ein. Von Berchtolds fünf Söhnen ist vor allem der österreichische Rat Peter (->) zu erwähnen, der Vermittler des nach ihm benannten Thorberger Friedens von 1368 und 1397 Gründer der Kartause Thorberg. Er starb 1400 als Letzter der Familie.

Quellen und Literatur

  • FRB 1-3
  • HS I/2, 531, 818
Kurzinformationen
Variante(n)
von Torberg

Zitiervorschlag

Kathrin Utz Tremp: "Thorberg, von", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 04.10.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020091/2012-10-04/, konsultiert am 17.04.2024.