Adelsfamilie mit Sitz auf der gleichnamigen Burg im Aargauer Jura zwischen Hottwil und Mandach, die im Spätmittelalter im Dienst der Grafen von Habsburg-Laufenburg stand. Als erster Vertreter ist Arnold 1207 bezeugt. Im 14. Jahrhundert liessen sich Mitglieder der Familie in Laufenburg und Rheinfelden nieder, später in Basel. 1499 zog Egli von Basel in den Breisgau. Von der Stammburg mit zugehörigem Besitz wurde ein Teil 1437 an das Stift Säckingen, dann 1454 an Bilgeri von Heudorf verkauft. 1401-1793 hatten die Wessenberg die Herrschaft Burg im Leimental als fürstbischöflich-baslerisches Lehen inne und besassen vor allem im Breisgau (Feldkirch) weitere Güter und Rechte. Die Wessenberg waren Mitglieder der schwäbischen Reichsritterschaft. Verschiedene Familienangehörige traten in geistliche Institutionen in der weiteren Region Basel ein, namentlich in die Damenstifte Säckingen und Andlau (Elsass) sowie ins Domkapitel Basel wie Franz Hartmann Ludwig (1669-1718), der spätere Archidiakon. Johann Franz (->) hatte als Kastlan von Delsberg und von Pruntrut bedeutende Funktionen im Fürstbistum Basel inne und wurde 1681 von Kaiser Leopold I. in den Reichsfreiherrenstand erhoben (Wessenberg-Ampringen). Ruprecht Florian (1687-1777) war kursächsischer Minister, sein Enkel Johann Philipp Nepomuk (->) 1848 österreichischer Aussenminister und Ministerpräsident, dessen Bruder Ignaz Heinrich (->) Generalvikar des Bistums Konstanz und Aloys, ein weiterer Bruder, sächsischer Prinzenerzieher und Basler Domherr. Die Ehepartner stammten bis 1500 aus dem regionalen, vor allem nordwestschweizerischen Adel. Im Mannesstamm starb das Geschlecht 1866 aus, der Name wurde aber über einen adoptierten Verwandten weitergeführt.
Quellen und Literatur
- W. Merz, Die ma. Burganlagen und Wehrbauten des Kt. Aargau 2, 1906, 561-564; 3, 1929, 132 f.
- C. Bosshart-Pfluger, Das Basler Domkapitel von seiner Übersiedlung nach Arlesheim bis zu seiner Säkularisation (1687-1803), 1983, 319