de fr it

Magoria

Der Name der Fam. geht auf die gleichnamige Örtlichkeit beim Bach Ramogna zurück. Die M. gehörten zur Sippe der Adligen, die den Titel der Capitanei di Locarno führten; in den Urkunden werden sie häufig zusammen mit der Gruppe der Fam. Orelli erwähnt. Im 14. Jh. stellten sie einen der drei Podestà an der Spitze der Adelskorporation. Wie die übrigen Fam. der Adelskorporation erhielten auch die M. von den Bf. von Como Rechte und Regalien in der Pieve Locarno. Im 12. Jh. erscheinen sie als Inhaber eines Teils des Schlosses SS. Abbondio e Biagio in Locarno und 1368 des Schlosses Magadino. Im 13. Jh. besassen sie auch Rechte im Veltlin. Als die Visconti 1342 das Locarnese eroberten und v.a. als diese 1439 die Rusca von Como mit dem Gebiet belehnten, begann der polit. und soziale Abstieg der Fam., die in den Jahrzehnten zuvor eine wichtige Rolle in der Pieve gespielt hatte. Neben dem Locarneser Zweig sind weitere Linien der Fam. in Minusio (Rivapiana), im Schloss Gnosca und schliesslich in Bellinzona bezeugt, wo sie im 15. Jh. ein Kurzwaren- und Lebensmittelgeschäft führten, mit Holz handelten und öffentl. Ämter innehatten. Mitglieder der Fam. sind auch in der Neuzeit in repräsentativen Funktionen und in öffentl. Ämtern erwähnt.

Quellen und Literatur

  • K. Meyer, Die Capitanei von Locarno im MA, 1916
  • G. Wielich, Das Locarnese im Altertum und MA, 1970, 352-632

Zitiervorschlag

Giuseppe Chiesi: "Magoria", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 02.03.2010, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020176/2010-03-02/, konsultiert am 30.03.2023.