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vonGoldenberg

Schloss Goldenberg in der Gemeinde Dorf. Getuschte und aquarellierte Federzeichnung von Hans Conrad Nözli, 1742, eingeklebt in Johann Konrad Vögelis handschriftlicher Zürcher Geschichte von 1812–1826 (Zentralbibliothek Zürich, Ms. W 65, S. 471b).
Schloss Goldenberg in der Gemeinde Dorf. Getuschte und aquarellierte Federzeichnung von Hans Conrad Nözli, 1742, eingeklebt in Johann Konrad Vögelis handschriftlicher Zürcher Geschichte von 1812–1826 (Zentralbibliothek Zürich, Ms. W 65, S. 471b). […]

Ritteradliges Geschlecht (belegt 1248-1569), dessen Name auf die Burg G. oberhalb der Gem. Dorf im Zürcher Weinland zurückgeführt wird. Indizien weisen jedoch auch auf eine Winterthurer Herkunft hin, nicht zuletzt der früh belegte Besitz zu Töss. Jakob, 1248 mit 86 weiteren Adligen Bürge für Hartmann von Kyburg, ist vermutlich identisch mit dem 1239-48 in kyburg. Gefolge auftretenden Jakob von Winterthur. Nach dem Aussterben der Kyburger 1263 wechselte die Fam. in den österr. Dienst. So sassen im 14. Jh. vermutlich Egbrecht (belegt 1301-23) und sein gleichnamiger Sohn (1328-63) als Vögte zu Kyburg. Im Gegenzug übergab die Landesherrschaft der Fam. Pfandschaften und Lehen v.a. in und um Winterthur, so 1363 das Dorf Ellikon an der Thur mit Twing und Bann an den jüngeren Egbrecht. Dieser erbte im selben Jahr von der Fam. seiner Frau Anna Meier von Mörsberg in Oberwinterthur als österr. Lehen die Burg Mörsberg - fortan Stammsitz der Fam. -, das Meieramt der Bf. von Konstanz daselbst und die Vogtei der Herren von Klingen. Damals beendete die Fam. die Liquidation ihrer wahrscheinlich Anfang des 14. Jh. vom Rittergeschlecht von Altikon ererbten Reichenauer Lehen in der Gegend von Altikon. Egbrecht, der Sohn des oben genannten jüngeren Egbrecht, trat 1407 als Erster ins Winterthurer Burgrecht, was der Fam. zu einer relativen Unabhängigkeit gegenüber Zürich verhalf. Nach der Ewigen Richtung (1474) zwischen Österreich und den Eidgenossen empfing Hans, ein Enkel des letztgenannten Egbrecht, 1478 die Mörsberg neu vom Rat von Zürich. Nach der Reformation blieb dessen Sohn Hans weiterhin beim alten Glauben, was wiederholt zu Spannungen mit Zürich führte. Als Letzte ihres Geschlechts starben 1569 Hans' Söhne Jos und Eglolf. Erben waren deren Schwäger Hans Ulrich Stockar und Marx Blarer von Wartensee.

Quellen und Literatur

  • H. Kläui, Die Gesch. von Oberwinterthur im MA, 1968, 124-142
  • H. Kläui, Die Gesch. von Oberwinterthur, 1500-1798, 1971, 34-49
  • R. Sablonier, «Kyburg. Herrschaftsbildung im 13. Jh.», in Die Gf. von Kyburg, 1981, 48

Zitiervorschlag

Martin Leonhard: "Goldenberg, von", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 04.01.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020229/2007-01-04/, konsultiert am 12.04.2024.