Ritteradlige Fam. des 12.-15. Jh. im Dienst des Fürstabts von St. Gallen. Sie besass Burgen bei R. (St. Annaschloss, Rorschacherberg), Herisau (Rosenberg, Rosenburg und Urstein), Berneck und Zuckenriet. Vermutlich stellte die Fam. ursprünglich die sankt-gall. Meier von Herisau. Es gelang ihr, v.a. im Gebiet um Herisau und R. eine lokale Herrschaft aufzubauen. Erste bekannte Vertreter sind Egilolf und Rudolf, die 1176 mit anderen Ministerialen für den Bf. von Konstanz zeugten. Unklar ist, ob die 1222 erw. Herren von Rosenberg einen eigenständigen Zweig des Geschlechts bildeten oder ob einzelne Mitglieder den Namen ihres Herisauer Sitzes annahmen. Zur Fam. gehörten auch die Herren von Urstein, deren Burg 1266 zerstört wurde. Bis zu ihrem Aussterben tauften die R. ihre Söhne fast ausnahmslos auf die Vornamen Egilolf und Rudolf, was eine verlässl. Genealogie im 12. Jh. verunmöglicht und für die Zeit danach erheblich erschwert.
Um 1300 erfolgte die Abtrennung der Linie Rosenberg, deren Vertreter Egilolf der Ältere 1305 die Burg Berneck als fürstäbt. Lehen übernahm. Der Zweig Rosenberg-Berneck bestand bis 1427 und wurde von den Muntprat von Spiegelberg beerbt. In den 1350er Jahren spaltete sich von diesem der Zweig Rosenberg-Zuckenriet ab, der 1445 ausstarb. Die Hauptlinie in R. übernahm nach Mitte des 14. Jh. von ihren Verwandten in Herisau das Meieramt (veräussert 1396), das Patronatsrecht und die beiden Burgen, die sie jedoch wie Zuckenriet in den Appenzeller Kriegen (1401-29) verlor. Dadurch beschleunigte sich der Niedergang der im 13. Jh. zur lokalen Elite zählenden Fam., die sich dem sozialen Abstieg im 14. Jh. durch Anlehnung an die Gf. von Werdenberg vergeblich entgegengestellt hatte. Wachsende wirtschaftl. Schwierigkeiten zwangen die R. 1449 zum Verkauf des St. Annaschlosses an die Fürstabtei St. Gallen. Ab ca. 1400 erwarben mehrere R. das Bürgerrecht der Stadt St. Gallen, wo der letzte Vertreter wahrscheinlich 1475 starb.