vonWagenberg

Ostschweizerische ritteradlige Familie des 13.-14. Jahrhunderts, deren Angehörige im Dienst der Grafen von Kyburg und später der Habsburger standen. Die ab 1263 belegten von Wagenberg dürften ihren Ursprung in einer heterogenen Gruppe von Adligen haben, die ab 1230 von Adlikon genannt wurden. Sie könnten eventuell auch auf die vor 1250 auftretenden de Winterture zurückgehen. Ihr Besitz lag vor allem im Gebiet von Embrach mit der Wagenburg (Gemeinde Oberembrach), in Dättnau und um Adlikon. Heinrich war 1283 und 1288 Zeuge für die Herzöge von Österreich in Laax und Burgeis (Vinschgau). Sein Bruder Bilgri bewegte sich 1299-1305 zuletzt als dispensator (Zahlmeister) im Gefolge von König Albrecht I. Die Wagenburg ging – vielleicht nach einer Erbteilung – um 1300 über Heinrichs Tochter Adelheid an die Herren von Heidegg. Andere Güter und Rechte um Embrach blieben bei Bilgris Nachkommen, die in dieser Zeit ihren Handlungsraum ins Gaster und nach Glarus ausdehnten. Als österreichisches Lehen übernahmen sie die Wandelburg bei Benken (SG). Bilgris gleichnamiger Sohn (erwähnt 1296-1337) war ab ca. 1308 Ammann von Glarus und 1337 kurz auch Vogt von Rapperswil. Auch weitere Mitglieder der Familie erhielten habsburgische Pfänder für ihre Dienste. Eine erfolgreiche Heiratspolitik verband die Wagenberger unter anderen mit den Herren von Rümlang und von Landenberg. Nach 1350 ist die Familie schwieriger fassbar. Heinrich (erwähnt 1353-1380) bewegte sich im Umfeld der Grafen von Toggenburg und des Klosters Rüti, wo sein Sohn Bilgri 1379 bis zu seinem Tod 1394 Abt war. Letzterer liess nach der Schlacht bei Näfels 1388, bei der sein mutmasslicher Bruder Hans (erwähnt 1375) umkam, die Gefallenen nach Rüti überführen. Der letzte weltliche Vertreter war vermutlich der nur 1395 erwähnte Heinrich, Sohn von Hans. Der verbliebene Besitz ging wahrscheinlich an die Herren von Heidegg und die verschwägerten Gessler.